Management kritisiert Deutschland nach geplatztem Transfer

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Proteste wegen Gaza-Posts

Geplatzter Transfer: Weissman-Management kritisiert Deutschland

06.08.2025 – 18:18 UhrLesedauer: 2 Min.

Kommt nicht nach Düsseldorf: Shon Weissman, hier im Trainingsdress vom FC Granada.Vergrößern des Bildes

Kommt nicht nach Düsseldorf: Shon Weissman, hier im Trainingsdress vom FC Granada. (Quelle: IMAGO/Samuel Carreno/imago-images-bilder)

Um eine mögliche Verpflichtung von Shon Weissman durch Fortuna Düsseldorf hatte es Unruhe gegeben. Nun hat sich das Beraterteam des Israelis zur Kontroverse geäußert – und teilt aus.

Nach einer Kontroverse um die letztlich geplatzte Verpflichtung von Shon Weissman durch Fortuna Düsseldorf hat nun das Management des israelischen Nationalspielers öffentlich Stellung bezogen – und dabei scharfe Worte gefunden.

Der Spieler bereue seine Online-Aktivitäten “aus tiefstem Herzen”, erklärte sein Management gegenüber der “Rheinischen Post”. “Aber in Deutschand scheinen die Leute sofort zu urteilen”, zeigte man sich irritiert über die Reaktion der Öffentlichkeit.

Zuvor hatte es am Montag erste Spekulationen über eine mögliche Verpflichtung Weissmans gegeben. Der 28-Jährige soll sich sogar schon zum Medizincheck in Düsseldorf aufgehalten haben. Doch dann rückten Social-Media-Beiträge Weissmans aus dem vergangenen Oktober in den Fokus. Kurz nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel hatte Weissman Beiträge gelikt, in denen die Auslöschung Gazas gefordert wurde. Als dies bekannt wurde, regte sich starker Protest aus der Fanszene der Fortuna.

Der Klub reagierte. In einer Mitteilung erklärte Fortuna Düsseldorf: “Wir haben uns intensiv mit Shon Weissman beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen.” Konkrete Gründe nannte der Verein aber nicht.

Das Management des Spielers betonte nun weiter: “Shon hat nur ein paar Twitter-Beiträge gelikt und diese Likes sofort gelöscht”, hieß es in der Mitteilung des Managements. Dies sei einen Tag nach dem Angriff passiert, als die “Stimmung in Israel ganz auf Rache und tiefe Gefühle der Wut ausgerichtet war”. Weissmans Management hätte sich gewünscht, “dass die Menschen in Deutschland mehr Raum für Reue und Verständnis für Fehler hätten”. Auch beim FC Granada, für den Weissman zuletzt spielte, hatten Fans aber einen Rauswurf des Spielers gefordert.

Nach dem geplatzten Wechsel veröffentlichte Weissman am Dienstag ein Statement auf Instagram. Auf die von ihm getätigten Likes ging er darin nicht ein. Er erklärte, es sei “sowohl möglich als auch notwendig, sich gegen das Leid unschuldiger Menschen auf beiden Seiten zu wehren”. Gleichzeitig betonte er, ein Mensch werde “immer zu seinem Land stehen, ganz gleich, was geschieht”. Kritik nehme er an, doch es schmerze ihn, “dass nicht der gesamte Kontext berücksichtigt wurde”.