Früherkennung für Männer ab 50: Welche Untersuchungen wichtig sind

6

Krankheiten früh erkennen

Männer ab 50: Diese Untersuchungen sollten Sie nicht verpassen


07.08.2025 – 14:08 UhrLesedauer: 3 Min.

Mann mittleren Alters auf dem Sofa: Viele Untersuchungen zur Früherkennung werden von den Krankenkassen bezahlt.Vergrößern des Bildes

Mann mittleren Alters auf dem Sofa: Viele Untersuchungen zur Früherkennung werden von den Krankenkassen bezahlt. (Quelle: pixelfit/getty-images-bilder)

News folgen

Mit höherem Alter wächst die Zahl der empfohlenen Untersuchungen zur Früherkennung. Für Männer ab 50 zählt dazu das Darmkrebs-Screening.

Je früher eine Erkrankung entdeckt und behandelt wird, desto größer die Chance auf Heilung: Dies gilt für die meisten Krankheitsbilder – zum Beispiel für Krebs.

Früherkennung kann Leben retten. Daher ist es sinnvoll, die von Fachleuten empfohlenen gesetzlichen Untersuchungen wahrzunehmen. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Für Männer gelten etwas andere Empfehlungen als für Frauen. Lesen Sie, welche Untersuchungen für Männer ab 50 empfohlen werden – und welche Maßnahmen auch schon vor dem 50. Geburtstag wichtig sind.

Alle Untersuchungen zur Früherkennung sind freiwillig.

Männer (und Frauen) haben ab 50 Jahren Anspruch auf die gesetzliche Früherkennung von Darmkrebs. Dabei stehen zwei Untersuchungen zur Auswahl:

  • Darmspiegelung: Männer und Frauen ab 50 können zwei Untersuchungen in einem Abstand von zehn Jahren durchführen lassen.
  • Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl: Dieser Test wird alternativ zur Darmspiegelung angeboten und kann alle zwei Jahre wiederholt werden.

Die zuverlässigere Methode zur Früherkennung von Darmkrebs ist die Darmspiegelung. Dabei führt der Arzt ein Untersuchungsinstrument – das Endoskop – über den After des Patienten ein. Am Endoskop befinden sich eine Kamera und verschiedene Instrumente. Der Arzt kann so den gesamten Dickdarm von innen begutachten, verdächtige Gewebeproben nehmen und Krebsvorstufen (Polypen) entfernen.

Bei Bedarf kann der Patient ein Beruhigungsmittel oder eine Kurznarkose erhalten. Vor der Untersuchung ist es nötig, ein Abführmittel zu nehmen, damit der Darm leer und somit besser einsehbar ist.

Sofern sich keine Auffälligkeiten ergeben haben, ist die nächste Darmspiegelung nach zehn Jahren fällig (oder alternativ ein Stuhltest).

Da das Risiko für Komplikationen mit dem Alter zunimmt, wird Männern über 75 Jahren die Darmspiegelung zur reinen Früherkennung nicht empfohlen.

Der Stuhltest ist im Vergleich zur Darmspiegelung sehr einfach durchzuführen: Der Patient gibt eine Stuhlprobe ab (zum Beispiel beim Hausarzt), welche auf verstecktes – also nicht ohne Weiteres sichtbares – Blut untersucht wird.

Blut im Stuhl kann viele Ursachen haben. Dazu zählen unter anderem Darmkrebs oder Krebsvorstufen. Ein Beweis für Darmkrebs ist ein positiver Test jedoch nicht. Hat sich Blut im Stuhl ergeben, ist daher immer eine Darmspiegelung nötig, um den Verdacht abzuklären.

Personen mit bestimmten Risikofaktoren sollten eventuell früher und/oder häufiger ein Darmkrebs-Screening wahrnehmen. Wann das wichtig ist, entscheidet der behandelnde Arzt.

Männer ab 65 Jahren können ein kostenloses Bauchaorten-Screening durchführen lassen.

Die Bauchaorta (Bauchschlagader) kann sich an einer Stelle ausdehnen. Ab einer gewissen Größe sprechen Fachleute von einem Aneurysma. Betroffene merken von dieser Ausdehnung in der Regel nichts. Vor allem ältere Männer sind betroffen. Ein Aneurysma kann jedoch (wenn auch selten) gefährlich werden – nämlich dann, wenn es reißt. Das kann lebensbedrohlich sein.

Daher empfehlen Fachleute Männern ab 65 einen Ultraschall der Bauchaorta. Dabei lässt sich ein Aneurysma frühzeitig erkennen. Große Aneurysmen können operiert werden, um einem Riss vorzubeugen.

Ein möglicher Nachteil der Untersuchung: Es werden auch Aneurysmen gefunden, die eventuell nie Probleme bereitet hätten. Allein das Wissen, ein Aneurysma zu haben, kann belastend sein.

Auch jüngeren Männern wird empfohlen, bestimmte Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrzunehmen. Dazu zählen:

  • Hautkrebs-Früherkennung: Ab 35 Jahren haben Männer und Frauen alle zwei Jahre Anspruch auf eine gründliche Untersuchung der Haut.
  • Prostatakrebs-Früherkennung: Männer ab 45 können einmal im Jahr die Prostata untersuchen lassen. Dabei tastet der Arzt die Prostata, das äußere Genital und die Lymphknoten in der Leiste ab.

Wie gut durch das Abtasten tatsächlich Prostatakrebs in einem frühen Stadium erkannt werden kann, ist umstritten. Viele Fachleute empfehlen, stattdessen einen PSA-Test durchzuführen. Die Kosten dafür müssen Versicherte bislang allerdings selbst übernehmen.

Gesetzlich versicherte Männer und Frauen zwischen 18 und 34 Jahren haben zudem Anspruch auf einen einmaligen Gesundheits-Check-up. Ab 35 ist die Untersuchung alle drei Jahre möglich.

Ziel des Check-ups ist, bestimmte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, etwa Typ-2-Diabetes, Nierenschäden oder Herzprobleme. Beim Check-up erfragt der Arzt etwa die medizinische Vorgeschichte des Patienten, führt eine körperliche Untersuchung durch, kontrolliert den Blutdruck, misst bestimmte Laborwerte wie den Blutzucker oder die Blutfette, überprüft den Impfstatus und bespricht die Untersuchungsergebnisse.

Patienten ab 35 können darüber hinaus einmalig testen lassen, ob sie mit Hepatitis B- oder C-Viren infiziert sind, da diese Erreger das Risiko für Leberkrebs erhöhen.

Auch die Früherkennung und Vorsorge von Zahnerkrankungen wird empfohlen: Die Kassen übernehmen die Kosten für eine halbjährliche Kontrolle beim Zahnarzt.

Nicht zuletzt können Männer jedes Alters verschiedene individuelle Gesundheits-Leistungen (IGeL) in Anspruch nehmen. Diese werden jedoch meist nicht von den Krankenkassen übernommen. Auch wird nicht jede dieser Leistungen von Fachleuten empfohlen. Zu möglichen IGeL-Leistungen für Männer zählen etwa der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs, ein Ultraschall der Prostata oder eine Glaukom-Früherkennung.