Zweitgrößte deutsche Direktbank baut Geldautomaten ab

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Radikaler Schritt

DKB baut ihre Geldautomaten ab


08.08.2025 – 11:43 UhrLesedauer: 2 Min.

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Geldautomat der Deutschen Kreditbank (DKB): Kunden, die Bargeld abheben wollen, müssen künftig ausweichen. (Quelle: Sascha Steinach/imago-images-bilder)

Die zweitgrößte deutsche Direktbank, die DKB, hat ihre Geldautomaten stillgelegt. Ärgerlich für deren Kunden: Geldeinzahlen geht nur noch gegen Gebühr.

Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat ihre letzten Geldautomaten abgeschaltet. Das berichtet das Finanzportal “Börse online”. Damit habe das Finanzinstitut alle ihre 17 bundesweit aufgestellten Automaten außer Betrieb genommen und abgebaut.

Wie es in dem Bericht heißt, habe die DKB den Großteil der Geräte bereits 2023 abgeschaltet. Nur drei Geräte in Berlin und München seien noch stehen geblieben, die das Institut zum 30. Juni 2025 stillgelegt habe.

“Der Betrieb unserer Geldautomaten verursacht erwartungsgemäß hohe Kosten”, zitiert “Börse Online” einen Sprecher der Bank. Nach einer Untersuchung des Zahlungsverhaltens der Kunden sei beschlossen worden, das Angebot einzustellen und die Einsparungen in das digitale Angebot zu investieren.

Mit der Deaktivierung ihrer Geldautomaten folgt die DKB einem bundesweiten Trend. Wie die Bundesbank in Frankfurt am Main vor wenigen Wochen mitteilte, gehe die Anzahl der Geldautomaten hierzulande stetig zurück.

2024 sei die Zahl um drei Prozent auf rund 49.750 Geräte gesunken. Im Jahr davor seien es noch etwa 51.300 Geldautomaten gewesen. Den Grund für den Rückgang sieht die Bundesbank in einer Zunahme von Kartenzahlungen in Deutschland.

Für DKB-Kunden ändert sich indes mit der Abschaltung der letzten Geldautomaten wenig. Wie in den vergangenen Jahren auch, können sie laut DKB weiterhin weltweit an allen Automaten mit ihrer Visa-Debitkarte oder Visa-Kreditkarte Geld abheben – in vielen Fällen kostenlos bei regelmäßigem Geldeingang auf dem Konto.

Weniger einfach ist das bei Bargeldeinzahlungen auf ein DKB-Konto. Hier verweist die Bank auf die Reisebank als Partnerinstitut. In deren bundesweit mehr als 85 Filialen, meist an Bahnhöfen und Flughäfen gelegen, sei eine Einzahlung auf ein Konto der DKB möglich. Allerdings gibt es den Service nicht umsonst: Kunden zahlen bei Einzahlungen unter 1.000 Euro eine feste Gebühr von 9,90 Euro. Bei höheren Beträgen wird jeweils 1 Prozent der Einzahlsumme fällig.

Allerdings sei der Service “Cash im Shop” in Supermärkten und Drogerien demnächst wieder verfügbar, heißt es auf der Webseite der DKB. Darüber können Kunden der Bank in mehr als 12.000 Partnershops des deutschen Einzelhandels täglich zwischen 50 und 999,99 Euro ohne Karte einzahlen. Auch dieser Service kostet jedoch: So werden dort 1 Prozent der Einzahlungssumme fällig, bei 150 Euro also etwa 1,50 Euro.

Die DKB gehört zu den größten Banken des Landes. Als Tochter der BayernLB betreut sie rund 5,8 Millionen Kunden. Mit einer Bilanzsumme von etwa 131 Milliarden Euro zählt sie zu den Top 20 der deutschen Bankenlandschaft – und ist nach der ING die zweitgrößte Direktbank Deutschlands.