Enthüllungsbuch deckt dubiose Geschäfte auf

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“Putin könnte Andrew erledigen”

Enthüllungen über dubiose Deals des britischen Royals


09.08.2025 – 14:31 UhrLesedauer: 4 Min.

Prinz Andrew: Der britische Royal ist in einen Missbrauchsskandal verwickelt.Vergrößern des Bildes

Prinz Andrew: Der britische Royal ist in einen Missbrauchsskandal verwickelt. (Quelle: imago stock&people)

Einem Royal-Experten zufolge finanziert Prinz Andrew sein Leben nicht nur durch seine Marinepension. Auch zwielichtige Geschäfte sollen sich positiv auf seinen Kontostand auswirken

Im Rahmen seiner Verwicklung mit dem 2019 verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kam es auch zu Missbrauchsvorwürfen gegen Prinz Andrew. Ein Zivilverfahren in der Sache führte zu keinem öffentlichen Prozess, stattdessen gab es eine außergerichtliche Einigung zwischen ihm und Klägerin Virginia Giuffre. Seine Mutter, Queen Elizabeth II., entzog ihm wegen des Skandals sämtliche Ehrenämter und Titel – luxuriös lebt der 65-Jährige aber noch heute.

So soll er eine Sammlung teurer Autos besitzen und im Royal Lodge mit 30 Schlafzimmern im Windsor Great Park leben. Das Anwesen hat er laut “Daily Mail” für 7,5 Millionen britische Pfund unter anderem mit einem Swimmingpool und einem Golfplatz aufgewertet. Offiziell finanziert sich Andrew durch seine Marinepension und Zuwendungen der Familie. Inoffiziell soll er ein Netz aus Kontakten, Privilegien und fragwürdigen Deals genutzt haben, um sich ein Vermögen aufzubauen.

Darüber schreibt Royal-Experte Andrew Lownie in seinem neuen Buch “Entitled” und einem aktuellen “Daily Mail”-Artikel. Etwa 20 Jahre lang, bis 2001, war Andrew aktives Mitglied der Royal Navy, stieg dort später jedoch nicht weiter auf. Einem Offizier zufolge waren “mangelndes Engagement und mangelnde Aufmerksamkeit bei der ordnungsgemäßen Erfüllung seiner Pflichten” der Grund. Eine gute Position hatte Andrew während der Zeit bei der Marine aber dennoch – Kritikern zufolge aufgrund von Vorzugsbehandlung: Sein Bruder Charles soll veranlasst haben, dass er in der Direktion für Marineoperationen im Verteidigungsministerium arbeitete und zum Kommandanten befördert wurde. Der heutige König habe Andrew so damals ermöglicht, “die Welt zu bereisen, Hände zu schütteln und Golf zu spielen”, zitiert Lownie eine nicht namentlich genannte Quelle.

Nach der Zeit bei der Royal Navy wurde Andrew britischer Sondergesandter. Er habe keine offizielle Vergütung, aber eine Jahressumme von 249.000 britischen Pfund pro Jahr sowie die Erstattung seiner Spesen durch seine Mutter erhalten. Wie Lownie unter Berufung auf hochrangige Quellen im britischen Außenministerium schreibt, habe man Andrews Arbeit damals mit strengem Blick verfolgt. Man habe auf keinen Fall zulassen wollen, “dass die britische Handelspolitik von der Lage der besten Golfplätze der Welt bestimmt wird”. Charles soll besorgt gewesen sein, dass sein Bruder “der Versuchung, Geschäftliches mit Privatem zu vermischen, nicht widerstehen könne”.

Doch tatsächlich soll Andrew seine Position als Sondergesandter ausgenutzt haben. In der Praxis habe er seine Missionen gern mit Golfturnieren, Luxusurlaubsverlängerungen und diskreten Treffen mit autoritären Staatsmännern verbunden. Er habe Kontakt zu umstrittenen Persönlichkeiten, wie Saif Gaddafi, dem Sohn des einstigen Staatsoberhaupts Libyens, und Aserbaidschans Machthaber Ilham Aliyev gepflegt. Offizielle Termine seien zur perfekten Tarnung privater Geschäfte geworden.