Nazi-Bunker unter dem Haus: Briten-Paar macht überraschende Entdeckung

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Zwei Briten kaufen sich ein Haus und renovieren es. Dann meldet sich eine frühere Bewohnerin: Ob die beiden schon die versteckten Zimmer entdeckt hätten?

Ein britisches Paar hat unter dem eigenen Haus einen geschichtsträchtigen Fund gemacht: Es baggerte einen alten Nazi-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg frei.

Shaun und Caroline Tullier entdeckten acht Meter unter der Erde eine Luke, zwei große Räume, einen Flur, mehrere deutsche Schriftzüge wie “Achtung, Feind hört mit” und einen Haufen alte Konservendosen. Der eine Raum ist 16 Quadratmeter groß, der andere sogar 32.

Damit hatten die beiden Hausbesitzer nicht gerechnet, als sie vor vier Jahren ihr neues Eigenheim auf der britischen Kanalinsel Guernsey erstanden. Obwohl er bereits eine leise Ahnung gehabt habe, sei er doch überrascht gewesen, erklärte Shaun Tullier t-online.

“Ich bin 1989 auf Guernsey geboren worden”, sagte er. Er kenne die Geschichte seiner Insel.

Im Mai 1940 hatte Nazi-Deutschland Frankreich überfallen. Anschließend plante Adolf Hitler auch die Invasion Großbritanniens. In dieser Situation beschloss Winston Churchill, die dicht vor der französischen Küste gelegenen Kanalinseln Guernsey und Jersey zu opfern, um ein Blutvergießen zu verhindern. Er zog sämtliche dort stationierten Soldaten ab und ließ zahlreiche Kinder nach England bringen.

Ende Juni kamen die Deutschen. Sie wollten Guernsey zum Ausgangspunkt ihres Angriffs auf England machen. Auf der Nachbarinsel Alderney errichteten die Nazis ein Konzentrationslager, in dem sie Hunderte Häftlinge ermordeten. Auf Guernsey bauten sie Betonbunker und Panzerwälle.

Fünf Jahre dauerte die Besatzung. Die Bevölkerung wurde mit Ausgangssperren belegt und hungerte. Auch Shaun Tulliers Großmutter erlebte diese Zeit. Erst am 9. Mai 1945 landeten alliierte Truppen und befreiten die Kanalinseln.

Bunker sind auf Guernsey also keine Seltenheit. Aber dass sich zwei so große Räume direkt unter einem Haus verbergen, ist laut Tullier dann doch etwas Besonderes. Nach ihnen gegraben hat er auch nur, weil sich eine Vorbewohnerin über Facebook bei ihm meldete: Er hatte Fotos von dem Haus gepostet, während er es renovierte. Sie erkannte den Ort wieder, an dem sie vor Jahren aufwuchs – und schrieb ihn an: Ob er denn die großen, verborgenen Zimmer unter der Erde schon gefunden habe. Dort habe sie als Kind immer gespielt, bis ihr Vater die Räume zugeschüttet habe.