Bei einem Protest gegen das Verbot der propalästinensischen Aktivistengruppe „Palestine Action“ in Großbritannien hat die Londoner Polizei mindestens 200 Menschen festgenommen. Weitere Festnahmen von Demonstranten, die auf dem Parliament Square auf Plakaten ihre Unterstützung für die verbotene Gruppe zeigten, sollten folgen, wie die Metropolitan Police am Nachmittag mitteilte. Vier Personen seien zudem wegen Übergriffen auf Polizeibeamte festgenommen worden.
Die Regierung in London hatte „Palestine Action“ vor einigen Wochen gemäß dem britischen Terrorismusgesetz als eine „Terrororganisation“ verbieten lassen. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten gegen den Schritt, bei denen insgesamt bereits Hunderte Demonstranten festgenommen wurden, die ihre Unterstützung für die Gruppe zum Ausdruck brachten.
Die britische Regierung betont, dass es bei dem Verbot weder um die Palästinenser noch um das Recht zum Protest für deren Rechte gehe, sondern um eine Reihe von teils gewalttätigen Angriffen von „Palestine Action“.
Die Aktivistengruppe wirft Israel einen Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen vor und bezichtigt die britische Rüstungsindustrie, daran eine Mitschuld zu tragen. Vor dem Verbot war sie unter anderem für einen Farbanschlag auf britische Militärflugzeuge verantwortlich gewesen.