Zweifel am Charakter
Werder Bremen lehnte Transfer von Jadon Sancho ab
09.08.2025 – 18:41 UhrLesedauer: 2 Min.

Beim BVB war Jadon Sancho als Teenager einer der Senkrechtstarter der Bundesliga. Doch beinahe wäre der Offensivspieler gar nicht in Dortmund gelandet – sondern in Bremen.
Fußballvereine beschäftigen sich in jeder Saison mit Hunderten Spielern, die sie gern verpflichten möchten – oder es doch lieber lassen. Manchmal liegen die Klubs mit ihren Transfers genau richtig, manchmal lassen sie große Chancen liegen. Letzteres ist Werder Bremen offenbar vor einigen Jahren mit einem späteren Shootingstar von Borussia Dortmund passiert.
Fast zehn Jahre lang arbeitete Tim Steidten im Scoutingbereich von Werder Bremen, anfangs im Nachwuchsbereich, später (2017 bis 2019) als Sportlicher Leiter bei den Profis. Im “Bild”-Podcast “Stammplatz” hat der 46-Jährige nun eine besondere Anekdote fallen lassen: Jadon Sancho hätte beinahe das grün-weiße Trikot getragen.
Werder wollte Sancho demnach ausleihen, als dieser noch ein vielversprechendes Talent in der Jugend von Manchester City war. “Und ich habe mich damals mit der Familie unterhalten, mit dem Spieler unterhalten und habe mir dann auch ein paar Spiele angeguckt”, sagte Steidten.
Doch nicht das sportliche Talent des britischen Flügelstürmers blieb dem damaligen Werder-Boss im Kopf, sondern Zweifel ob des Charakters. “Mir war das irgendwie von seinem Auftreten, von seiner Mentalität ein bisschen drüber für einen Verein wie Werder Bremen”, sagte der 46-Jährige. Der Verein hätte allerdings lieber einen Kicker gesucht, der sich besser ins Mannschaftsgefüge einbringen könne.
Von einer Sancho-Leihe sah Werder Bremen schließlich ab. Der damals 17-Jährige landete trotzdem in der Bundesliga: Borussia Dortmund schlug zu und ließ sich das Supertalent im August 2017 20,5 Millionen Euro kosten. Jadon Sancho trug schließlich bis 2021 Schwarz-Gelb, erzielte 50 Tore und 54 Vorlagen in 137 Pflichtspielen und wurde zum Abschied DFB-Pokalsieger. Anschließend überwies Manchester United 85 Millionen Euro an den BVB – ein gelungener Deal.