Das reicht nicht für den Nicht-Abstieg

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Aufsteiger in Sorge

HSV verliert letzten Test – Mannschaft noch nicht bereit

Aktualisiert am 10.08.2025 – 16:05 UhrLesedauer: 3 Min.

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Ihm unterlief ein Eigentor gegen RCD Mallorca (Archivbild): HSV-Spieler Miro Muheim. (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa-bilder)

Der Hamburger SV unterliegt RCD Mallorca mit 0:2. Nach sechs Testspielniederlagen wächst die Unruhe. In zwei Wochen steht der Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach an.

Der HSV hat auch sein letztes Testspiel vor dem Saisonstart verloren. Gegen den spanischen Erstligisten RCD Mallorca unterlag der Bundesliga-Rückkehrer am Samstagabend mit 0:2. Eine Woche vor dem DFB-Pokalspiel beim Oberligisten FK Pirmasens und zwei Wochen vor dem Bundesliga-Auftakt bei Borussia Mönchengladbach präsentierte sich die Mannschaft weder defensiv noch offensiv eingespielt.

Cheftrainer Merlin Polzin zeigte sich nach der Partie besorgt: “Natürlich haben wir gehofft, dass wir weiter sind.” Nur in der zweiten Halbzeit zeigten die Hamburger vereinzelt gute Ansätze. Der Ex-Bochumer Takuma Asano brachte die Gastgeber in der 13. Minute in Führung. Miro Muheim unterlief in der 59. Minute ein kurioses Eigentor, als er den Ball fast unbedrängt per Kopf ins eigene Tor beförderte. Verteidiger Jordan Torunarigha sah in der 90. Minute nach einem groben Foul die Rote Karte.

Defensivspieler Daniel Elfadli räumte ein: “Das war nicht das Ergebnis, was wir erwartet oder uns erhofft haben. Wir hatten größtenteils zu wenig Zugriff auf das Spiel.” Dennoch behauptet er: “Wir sind auf einem guten Stand.”

Zuvor hatten die Hamburger schon in den Tests gegen den dänischen Meister FC Kopenhagen (0:1), den österreichischen Titelträger Sturm Graz (1:2), Olympique Lyon (0:4) und den künftigen Ligakonkurrenten SC Freiburg (0:4) Niederlagen kassiert. Lediglich im ersten Teil eines Doppeltests gegen den SC Freiburg erreichten sie ein 1:1.

Mittelfeldspieler Nicolai Remberg versucht, die Niederlagenserie positiv zu deuten: “Das waren alles gute Gegner. Wir sehen jetzt, was uns noch fehlt. Deshalb bin ich eigentlich guter Dinge.”

Der Cheftrainer hatte stets betont, bewusst Qualitäts-Mannschaften als Testgegner auszusuchen. Die Spiele sollten seiner Mannschaft vor allem die Schwächen aufzeigen. Das Ziel wurde in jedem Fall erreicht. Etliche Fehler wurden in den Spielen aufgedeckt.

“In dem Plan, den wir uns im Trainer-Team vor der Sommervorbereitung aufgestellt haben, gibt es noch viele Details, die nach und nach dazukommen”, hatte Polzin in einem Interview auf der Club-Homepage vor der Mallorca-Partie gesagt. “Unser Fokus liegt jetzt aber erstmal darauf, dass wir die Inhalte, die wir uns erarbeitet haben, unter Wettkampfbedingungen umsetzen.”

Der Kader der Saison 2025/26 hat aber auch nur wenig mit dem der Aufstiegssaison zu tun. Zahlreiche Helden wollten oder mussten wechseln, beispielsweise Ludovit Reis (FC Brügge) oder 22-Tore-Mann Davie Selke (Basaksehir FK).

Andere Akteure wie Noch-Kapitän Sebastian Schonlau spielen keine Rolle mehr, der jahrelang unumstrittene Robert Glatzel zumindest eine kleinere. Glatzels Sturm-Kollege Ransford Königsdörffer würde gern den nächsten Schritt in seiner Karriere machen, muss aber aktuell die Enttäuschung über den geplatzten Transfer zu OGC Nizza verdauen.

Der Entscheidung zum großen Umbruch lagen die Analyse und die Erkenntnis des Trainer-Teams um Polzin zugrunde, dass es mit der Art und Weise sowie den Fähigkeiten der meisten HSV-Aufstiegs-Heroen eine Etage höher nicht reicht.