Zusätzlich rechnet Galatasaray mit steigenden Einnahmen durch neue und erweiterte Sponsoringverträge – unter anderem mit der türkischen Unternehmensgruppe “Pasifik Holding”, die ihr Engagement von 40 Millionen auf 80 Millionen Euro verdoppelt haben soll.
Obwohl bislang nur ein kleiner Teil an Einnahmen generiert wurde, werden die erwarteten Gelder bereits in neue Spieler investiert. Kritiker warnen, dass bei der Fälligkeit von Verbindlichkeiten noch nicht alle Mittel gesichert sein könnten. Der türkische Klub spielt also ein Spiel mit hohem Risiko.
Denn Galatasarays Transferoffensive ist im Prinzip eine Wette – auf sportlichen Erfolg, auf internationale Sichtbarkeit und steigende Einnahmen. Selbst das Champions-League-Finale wird als realistisches Ziel kommuniziert. “Galatasaray ist hungrig auf Europa”, sagte Vizepräsident Metin Öztürk jüngst mit Blick auf die “Königsklasse”. Trainer Okan Buruk betonte: “Unsere Fans erwarten dieses Jahr Erfolge in Europa. Wir träumen von der Champions League.”
Funktioniert der Plan, könnten sich die Investitionen rasch auszahlen: Ein Champions-League-Viertelfinale bringt nicht nur TV- und Prämiengelder, sondern macht den Klub auch für globale Sponsoren attraktiv. Scheitert das Projekt, droht der Schuldenberg zu wachsen. Galatasarays Schuldenstand lag im November vergangenen Jahres laut eigenen Angaben bei ca. 395,59 Millionen Euro. Laut “transfermarkt.de” liegt die Gesamtverschuldung der drei großen Istanbuler Klubs (mit Fenerbahçe und Besiktas) bei 1,14 Milliarden Euro.
Fest steht: Der Druck auf Leroy Sané, Victor Osimhen & Co. ist riesig. Der türkische Meister der vergangenen drei Jahre hat sich ein Schaufenster gebastelt – jetzt müssen die Stars auch international liefern. In der Süper Lig begann die neue Saison am Freitag mit dem Spiel bei Gaziantep FK. Alle Augen waren auf Galatasaray gerichtet – und das Team unterstrich mit einem 3:0-Erfolg zumindest vorerst den neuen Kurs des Klubs.