Trump trifft Intel-Chef und lobt seine „tolle Geschichte“

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US-Präsident Donald Trump hat sich nach seiner öffentlichen Rücktrittsforderung an den Chef des Chipherstellers Intel nun mit Lip-Bu Tan persönlich getroffen. Das Treffen sei „sehr interessant“ gewesen, schrieb Trump am Montag (Ortszeit) auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. Der Erfolg und der Aufstieg von Lip-Bu Tan seien eine „tolle Geschichte“, schrieb Trump weiter. An dem Treffen nahmen dem Präsidenten zufolge auch Handelsminister Howard Lutnick und Finanzminister Scott Bessent teil. Laut Trump werden die Kabinettsmitglieder und Tan nun zusammenarbeiten und ihm in der kommenden Woche Vorschläge unterbreiten. Intel sprach nach dem Treffen von einer offenen und konstruktiven Diskussion zur Selbstverpflichtung der Firma, die US-Führung bei Technologie und Produktion zu stärken. Der Chipkonzern teilte auf seiner Internetseite mit, man freue sich auf eine enge Zusammenarbeit mit Trump und seiner Regierung.

Das Treffen kommt überraschend, da Trump noch in der vergangenen Woche den sofortigen Rücktritt Tans gefordert hatte. Er begründete dies mit Verbindungen des Managers zu chinesischen Firmen. Reuters hatte im April exklusiv berichtet, dass Tan in hunderte chinesische Firmen investiert hatte, von denen einige mit dem chinesischen Militär in Verbindung stehen. Tan steht vor der Aufgabe, die jahrelange Pannenserie bei Intel zu beenden.

Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Ein entscheidender Moment war der verlorene Kampf um den Platz in Smartphones. Intel hoffte, die Stärke im PC-Geschäft auf die Mobilgeräte zu übertragen – doch stromsparendere Prozessoren mit Architekturen des Chipentwicklers Arm setzten sich durch. Smartphone-Chips kommen somit nicht von Intel, sondern von Wettbewerbern wie Qualcomm oder TSMC. Und bei Chipsystemen für Künstliche Intelligenz führt mit großem Abstand Nvidia. Zudem haben hohe Investitionen in die Auftragsfertigung zu Verlusten geführt. Die Aktie von Intel legte im nachbörslichen Handel um 2,3 Prozent zu.