In Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion jedoch sehr gering. In afrikanischen Ländern können die Insekten unter Umständen die Flussblindheit übertragen. Dabei gelangen Fadenwürmer durch den Biss der Kriebelmücken in den menschlichen Körper und können eine Infektion auslösen, die die Augen gefährdet und bis hin zu Blindheit führen kann. Da Kriebelmücken vor allem in der Nähe fließender Gewässer leben, lautet die Bezeichnung der Krankheit Flussblindheit.
Die Bisse der Kriebelmücke sind nicht nur besonders unangenehm, sie führen auch häufiger zu einer Entzündung der Lymphgefäße. Dabei entsteht ein roter Strich auf der Haut, der früher oft fälschlich als Blutvergiftung gedeutet wurde, aber lange nicht so gefährlich ist.
Dennoch sollten Sie bei diesem Symptom zum Arzt gehen. Das ist auch ratsam bei deutlich über den Bereich des Bisses hinausgehenden Schwellungen, Quaddeln oder Rötungen, insbesondere wenn Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Lymphknotenschwellungen hinzukommen.
Mittel mit ätherischen Ölen wie Zitrus oder Eukalyptus helfen eher nicht gegen die Mücken. Besser sind Insektenschutzmittel, die zum Beispiel die Stoffe Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin enthalten. Sie wehren Mücken durch ihren Duft ab.
Einen guten Schutz bieten Produkte, die etwa 30 Prozent DEET – ein chemisches Insektenabwehrmittel – enthalten. Sie wirken vier bis fünf Stunden, danach sollten Sie sie erneut auf die Haut auftragen. Im Haus brauchen Sie keinen besonderen Schutz, denn die Kriebelmücke bleibt normalerweise im Freien.
Besonders Weidetiere wie Rinder und Pferde, die nahe Gewässern grasen, werden häufig von der Kriebelmücke geplagt. Das ein oder andere Tier schlägt mitunter auch aus, um die Mücken zu vertreiben. Die Kriebelmücke beißt aber auch Menschen, wenn keine Tiere in der Nähe sind.
Ihre Art zu beißen hat aber auch einen Vorteil für den Menschen: Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen schützen vor den Mücken. Das ist ein Unterschied zu Stechmücken mit Rüssel. Wer sich draußen in Regionen mit vielen Kriebelmücken aufhält – besonders zur Morgen- und Abenddämmerung, aber auch während des Tages – bedeckt daher am besten möglichst viel Haut.