Europa hat einen neuen Wettersatelliten in den Orbit geschossen.

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Die europäischen Wetteraufklärer haben eine leistungsfähige Verstärkung erhalten. In der Nacht zum Mittwoch (2.37 Uhr mitteleuropäischer Zeit) ist ein neuer Metop-Satellit an Bord einer Trägerrakete Ariane 6 vom europäischen Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guayana aus in eine polare Umlaufbahn gebracht worden. Es war der zweite kommerzielle Start der neuen europäischen Schwerlastrakete.

Metop-SGA1 soll wie seine Vorgänger, die Metop-Satelliten der ersten Generation, wichtige Informationen über das Wettergeschehen und über Klima- und Umweltveränderungen liefern, allerdings in besserer Qualität und mit einer höheren Datenrate. Inzwischen hat er eine Höhe von rund 830 Kilometer und damit seinen Arbeitsorbit erreicht.

Der vier Tonnen schwere Wettersatellit soll mindestens siebeneinhalb Jahre lang aktiv bleiben, solange der Treibstoff reicht. Dabei wird er die beiden Erdpole mehrmals am Tag auf einer konstanten Umlaufbahn überfliegen. Die Erdrotation sorgt dafür, dass alle Regionen unter Metop-SAGA1 vorbeiziehen und inspiziert werden können.

Mehr und bessere Daten

Metop-SGA1 bildet die Vorhut einer neuen Generation von Wettersatelliten, die in den kommenden Jahren nach und nach in die Umlaufbahn gebracht werden, um die Wetterspione der ersten Generation abzulösen. An Bord befinden sich sechs Instrumente: Sie sollen unter anderem Windgeschwindigkeit, Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlag, Luftdruck messen. Sie werden aber auch die Wolkenbildung beobachten und die Konzentration von Wasserdampf und Eis erfassen. An Bord des Metop-SGA1 befindet sich außerdem die Copernicus-Sentinel-5-Mission der Europäischen Union, die Daten über die Zusammensetzung der Atmosphäre und Spurengase liefern wird. Diese sollen Gesundheitsbehörden bei der Überwachung der Luftverschmutzung helfen.

Alle Metop-Satelliten der zweiten Generation sind erstmals mit einem zusätzlichen Triebwerk ausgestattet, das es ihnen nach Ende der Mission ermöglicht, gezielt in die Erdatmosphäre einzutauchen, um dabei vollständig zu verglühen. Dadurch will die europäische Weltraumagentur ESA weiteren Weltraumschrott vermeiden.

Bis Metop-SGA1 die ersten Daten liefert, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Rund ein Jahr ist dafür vorgesehen, den Flugkörper richtig einzustellen, die Instrumente aufeinander abzustimmen. Dann wird der Satellit seinen regulären Dienst beginnen.