„Unser Ziel muss es sein, die Abhängigkeiten von Uran aus Russland zu reduzieren, so wie wir es auch im Koalitionsvertrag vereinbart haben“, sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Geschäfte mit dem „Kriegstreiber“ Putin sollten gerade im sensiblen Atombereich unterbleiben, verlangte Meyer mit Blick auf den russischen Präsidenten. Russland wolle seinen Einfluss hier deutlich steigern. „Das ist extrem gefährlich“, warnte Meyer.
Daher solle die EU auch auf Uran Sanktionen beschließen, forderte der Minister. Zudem gebe es Alternativen, das Uran könne aus demokratischen Ländern wie Kanada oder Australien kommen. Vor diesem Hintergrund sei es völlig unverständlich, dass die zum französischen Staatskonzern Framatome gehörende Brennelementefabrik in Lingen so eng mit Russlands Atomkonzernen zusammenarbeite, kritisierte Meyer.
Die in Lingen ansässige Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), eine Tochtergesellschaft des Framatome-Konzerns, will dort vom kommenden Jahr an Brennelemente für russische Reaktortypen herstellen, die sich in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Finnland, Ungarn und der Slowakei befinden. Dazu hat Framatome bereits 2021 eine Kooperation mit dem russischen Staatskonzern Rosatom geschlossen.