In der tschadischen Hauptstadt N’Djamena soll es einen Angriff auf den Präsidentenpalast gegeben haben. Die Nachrichtenagentur AFP meldete auf der Plattform X unter Berufung auf einen Sicherheitsvertreter, bewaffnete Männer seien in das Innere der Anlage eingedrungen. Einem Bewohner zufolge fuhren Konvois von Militärfahrzeugen in Richtung des Palastes. Laut dem Sender Al-Arabiya befand sich der Präsident des zentralafrikanischen Landes, Idriss Déby Itno, in dem Gebäude.
Der Infrastrukturminister des Landes teilte mit, dass es keinen Anlass zur Sorge oder Panik gebe. „Die Situation ist unter Kontrolle“, versicherte Aziz Mahamat Saleh. Medienberichten zufolge soll die Terrororganisation Boko Haram für den Angriff verantwortlich sein. Es soll Tote und Verletzte geben. Eine offizielle Bestätigung vonseiten der Militärjunta gab es dafür bislang nicht.
Der Tschad ist ein Binnenstaat in Zentralafrika, der seit Jahren gegen Terroristen kämpft. Die Dschihadisten hatten Ende Oktober in einer überraschenden Offensive 40 tschadische Soldaten getötet. Die tschadische Regierung hatte daraufhin verstärkte Hilfe der internationalen Gemeinschaft gefordert. Um den Tschadsee mit seinen unzähligen Inseln finden viele Terrorgruppen Unterschlupf und attackieren regelmäßig das Militär und die Bevölkerung.
2021 wurde der Vater des 2024 wiedergewählten Präsidenten in einem Hinterhalt von militanten Regierungsgegnern getötet. Ende November wurde bekannt, dass die ehemalige französische Kolonie die Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit Frankreich aufkündige. N’Djamena hatte sich zuletzt – wie auch andere Staaten im Sahel – an Moskau angenähert. Das liegt auch daran, dass Frankreich immer unbeliebter wurde.