Japan-Fusion von Daimler Truck rückt näher

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Jetzt hat sich Hino mit den US-Behörden geeinigt, um sowohl die strafrechtlichen Ermittlungen zu beenden als auch die zivilrechtlichen Ansprüche beizulegen. Das japanische Unternehmen wird insgesamt umgerechnet rund 1,17 Milliarden Euro an Straf- und Ausgleichszahlungen an US-Justizministerium sowie weitere Behörden zahlen, wie Hino am Donnerstag mitteilte. Zudem wird das Unternehmen die betroffenen Motoren aus den Jahren 2017 bis 2019 nachbessern und ein Umweltprogramm aufsetzen, um die Folgen der Abgas-Emissionen zu mildern. „Diese Lösung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Beseitigung der Altlasten, an denen wir hart gearbeitet haben, damit sie nicht länger Teil der Kultur von Hino sind“, sagte Hino-Chef Satoshi Ogiso.

Im Frühjahr 2023 hatten Toyota und Daimler Truck den Plan vorgestellt, die beiden japanischen Lastwagenhersteller Mitsubishi Fuso und Hino in einem Unternehmen zusammenzuführen und an die Tokioer Börse zu bringen. Toyota und Daimler Truck wollten in gleichen Teilen jeweils mehr als 25 Prozent an dem neuen Fahrzeughersteller halten. Ziel ist nach den Vorstellungen der beiden Partner der Anspruch, gemeinsam den asiatischen Markt zu erobern, sich weniger abhängig von China zu machen und sich Entwicklungskosten für Antriebe zu teilen, die keine Treibhausgase mehr ausstoßen sollen.

Daimler-Truck-Vorstandschefin Karin Rådström hatte seit ihrem Amtsantritt im Oktober mehrmals die „industrielle Logik“ der Fusion betont, dabei aber klar gemacht, dass ihr Unternehmen die Partnerschaft erst eingehe, wenn sichergestellt sei, dass Daimler Truck durch die Fusion keine Risiken wegen der Abgas-Probleme der Toyota-Tochtergesellschaft in den USA entstehen. „Die Gespräche zum Zusammenschluss von Fuso und Hino verlaufen positiv und konstruktiv“, sagte ein Sprecher von Daimler Truck. „Wir haben Hinos Ankündigung einer Einigung mit den US-Regierungsbehörden bezüglich der Zertifizierung von Motoren zur Kenntnis genommen.“