(Zusammenfassung – 1245) Sprengstoff-Fund in Berlin

21

Der Mann, der Ende Oktober mit hochexplosivem Sprengstoff in Berlin-Neukölln unterwegs war, ist vermutlich tot. Davon gehen Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin aus. Der 34 Jahre alte Verdächtige sei nach ersten Anhaltspunkten bei einem Unfall mit Sprengstoff am 24. November in Niedersachsen gestorben, teilte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft mit. Dies hätten unter anderem DNA-Untersuchungen ergeben.

Nach dpa-Informationen kennt die Polizei den Mann und einen möglichen Begleiter im Zusammenhang mit der Sprengung von Geldautomaten. Der in Neukölln gefundene Sprengstoff wird auch für solche Taten verwendet. „Es liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass es sich bei dem Verstorbenen um den 34-Jährigen handelt“, erklärte die Staatsanwaltschaft am Freitag. Das Ergebnis der zur eindeutigen Identifizierung nötigen DNA-Begutachtung liege noch nicht vor. Nach einem zweiten Mann wird noch gefahndet.

Beutel mit Sprengstoff zurückgelassen

In der Nacht vom 23. auf den 24. November sei es gegen 2.15 Uhr in einem Mietshaus in der Stadt Lohne zwischen Bremen und Bielefeld zu einer Explosion und einem Brand gekommen. In der Wohnung wurde ein „bis zur Unkenntlichkeit verbrannter Leichnam aufgefunden“. Die Ermittlungen zu der Brand- und Explosionsursache führt die Staatsanwaltschaft Oldenburg.

Am 30. Oktober hatten Bundespolizisten am Berliner S-Bahnhof Neukölln einen Mann kontrolliert. Dieser riss sich los und ließ eine Tasche mit Sprengstoff zurück. In dem Beutel habe sich unter anderem „ein mit Klebeband umwickeltes Päckchen“ befunden, hieß es. Dies sei als Sprengstoff identifiziert worden. Der Sprengsatz wurde nach Polizeiangaben später in einem nahegelegenen Park vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei gesprengt.

Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP), das unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel verwendet wurde, aber seit einiger Zeit auch für die Zerstörung der Geldautomaten eingesetzt wird. Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es nicht.