14 Jahre Haft für früheren Regierungschef Khan

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Der frühere pakistanische Ministerpräsident Imran Khan ist zu weiteren 14 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht sprach ihn und seine Frau Bushra Bibi in einem Korruptionsprozess schuldig. Sie erhielt eine siebenjährige Haftstrafe und wurde nach der Urteilsverkündung festgenommen, wie ihre Sprecherin mitteilte. Das Verfahren fand im Adiala-Gefängnis nahe der Hauptstadt Islamabad statt, wo Khan bereits seit Sommer 2023 inhaftiert ist. Das Paar will laut seinem Anwalt gegen das Urteil Berufung einlegen.

Khan betonte nach der Verkündung vor Journalisten, er werde „keinen Deal“ mit den Behörden eingehen oder Erleichterungen aushandeln. Auf der Plattform X bezeichnete Khan das Urteil als Witz. Er rief seine Anhänger dazu auf, nicht die Hoffnung zu verlieren.

Es geht um 225 Millionen Euro

Khan und Bibi wird vorgeworfen, über ihre Wohltätigkeitsorganisation „Al-Qadir Trust“ eine Universität auf einem Grundstück errichtet zu haben, das ein Geschenk eines Geschäftsmanns war. Als Gegenleistung soll der Geschäftsmann umgerechnet 225 Millionen Euro erhalten haben, die für die Staatskasse vorgesehen waren.

Khan und seine Frau waren im Februar vergangenen Jahres in dem Fall angeklagt worden, kurz nach den Parlamentswahlen. Die Urteilsverkündung wurde mehrmals verschoben. Mehr als hundert weitere Verfahren laufen gegen Khan, die durchaus als politisch motiviert angesehen werden.

Der frühere Kricketspieler und Regierungschef erfreut sich noch großer Beliebtheit im Land. Im November demonstrierten Tausende Anhänger für Khans Freilassung. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen vier Beamte ums Leben kamen. Bibi hatte die Proteste angeführt. Khan regierte von 2018 bis 2022. Damals verlor er die Unterstützung der im Land mächtigen Armee und wurde abgesetzt. Gegen seine Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI) läuft ein Verbotsverfahren.