Geflüchtete ziehen oft in Städte mit vielen Arbeitslosen

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Die Studie zeige insgesamt, je höher die Arbeitslosigkeit in einer Region ist, desto stärker steige der Flüchtlingsanteil an der Bevölkerung. Damit seien Kommunen mit einer ohnehin herausfordernden Sozialstruktur höheren Belastungen durch die Integration der Flüchtlinge ausgesetzt, schreiben die Forscher. Im untersuchten Zeitraum verzeichneten etwa Städte wie Duisburg oder Salzgitter aufgrund ihres hohen Wohnungsleerstandes einen überproportionalen Anstieg an Flüchtlingen.

Gleichzeitig seien Flüchtlinge oft auf die Infrastrukturen größerer Städte angewiesen, erläuterten die Wissenschaftler. Hier fänden sie zum Beispiel soziale Kontakte zu anderen Einwanderern und deren Nachfahren, die ihnen ein Gefühl von Zugehörigkeit vermittelten und sie oft bei weiteren Schritten in Deutschland unterstützten. Bestehende Netzwerke für Geflüchtete und die Präsenz kleiner Service-orientierter Firmen könnten in einem solchen Umfeld besser genutzt werden.

Solche kleinen Unternehmen böten Chancen, sich schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dass sie ihre eigenen wirtschaftlichen Aussichten damit eher verschlechtern, ist der Studie nach unbeabsichtigt. Da Geflüchtete an Orten mit hoher Arbeitslosigkeit landen, erschwert sich die Möglichkeit, für sich selbst zu sorgen. Die Entscheidung für einen Wohnort beinhalte also eine Abwägung, deren Folgen für sie nicht vorab erkennbar seien.