Prinz Harry einigt sich im Abhörskandal mit Boulevardzeitung

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Im Abhörskandal

Prinz Harry einigt sich mit Boulevardzeitung


Aktualisiert am 22.01.2025 – 12:02 UhrLesedauer: 2 Min.

Prinz Harry: Der Herzog von Sussex stand mit der britischen Boulevardzeitung "Sun" vor Gericht.Vergrößern des Bildes

Prinz Harry: Der Herzog von Sussex stand mit der britischen Boulevardzeitung “Sun” vor Gericht. (Quelle: Victoria Jones/PA Wire/dpa)

Prinz Harry hat sich im Prozess um illegale Recherchemethoden mit dem Verlag der britischen Boulevardzeitung “The Sun” auf einen Vergleich geeinigt.

Im Prozess von Prinz Harry gegen britische Boulevardmedien ist es zu einer Einigung gekommen. Das teilten beide Seiten vor Beginn des zweiten Prozesstags mit. Schon vor Prozessbeginn hat sich nach Angaben eines Anwalts der Verlagsgruppe des Unternehmers Rupert Murdoch eine außergerichtliche Einigung abgezeichnet.

In dem Verfahren ging es um eine Klage des jüngsten Sohns von König Charles III. gegen die Mediengruppe NGN. Prinz Harry warf der zu NGN gehörenden Boulevardzeitung “The Sun” und den mittlerweile eingestellten “News of the World” vor, Journalisten und Privatdetektive auf ihn angesetzt zu haben, um mit teilweise illegalen Methoden sein Privatleben auszuspähen. NGN wies die Vorwürfe zurück.

Prinz Harry führte in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Prozessen gegen britische Boulevardmedien und deren Verlage. Der 40-Jährige macht Paparazzi für den Tod seiner Mutter Diana 1997 in Paris verantwortlich. Im vergangenen Jahr gewann der 40-Jährige einen langwierigen Rechtsstreit um von Journalisten angezapfte Handys mit dem Medienkonzern Mirror Group Newspapers (MGN).

Die im Mittelpunkt des jüngsten Prozesses stehende Gruppe NGN hatte die “News of the World” 2011 eingestellt und sich für illegale Praktiken zur Informationsbeschaffung entschuldigt. Vorwürfe gegen “The Sun” hatte das Unternehmen dagegen zurückgewiesen. Seither einigte sich NGN mit rund 1.300 Klägern und zahlte dabei laut Medienberichten rund eine Million Pfund (rund 1,2 Millionen Euro) an Schadenersatz und Anwaltskosten. Kein einziger Fall landete vor Gericht.

So hatte Schauspielstar Hugh Grant im vergangenen Jahr einer Einigung mit NGN zugestimmt. Nach eigenen Worten hätten ihm Gerichtskosten von bis zu zehn Millionen Pfund gedroht, falls er einen Prozess gegen die Verlagsgruppe gewonnen, aber die vom Gericht festgelegte Entschädigungssumme unter der von NGN angebotenen Zahlung gelegen hätte.

Prinz Harry zeigte zuvor kein Interesse an einer außergerichtlichen Einigung. Vergangenen Monat sagte er der “New York Times”, sein Ziel sei “Rechenschaft”. Der Vorsitzende Richter Fancourt verglich den Streit kürzlich mit einem Grabenkrieg “zwischen zwei unerbittlichen, aber gut ausgestatteten Gegnern”.