Fast die Hälfte des EU-Stroms kam 2024 aus Erneuerbaren

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Der Anteil fossiler Energien am Strommix in der Europäischen Union ist im vergangenen Jahr einer Analyse zufolge so klein wie noch nie gewesen. So fiel der Anteil des durch Kohle erzeugten Stroms auf unter zehn Prozent, wie aus einem Bericht der Denkfabrik Ember hervorgeht. Stromerzeugung aus Gas ging demnach das fünfte Jahr in Folge zurück und hatte 2024 noch einen Anteil von knapp 16 Prozent.

Zusammen mit anderen fossilen Energieträgern wie Öl oder Müll machten fossile Brennstoffe etwa 29 Prozent der Stromerzeugung in der EU aus. Atomkraft hatte einen Anteil von fast 24 Prozent – ein wenig mehr als im Vorjahr.

Der Analyse zufolge kommt dafür in der EU deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien. 2024 war es mit 47,5 Prozent knapp die Hälfte. Demnach wurde im vergangenen Jahr gut 11 Prozent des Stroms aus Solarenergie gewonnen, gut 17 Prozent kamen aus Windkraft. Auch Wasserkraft (13 Prozent) sowie aus Biomasse gewonnene Energie tragen dazu bei.

Solarenergie boomt

Im Vergleich zu 2023 sei vor allem bei der Solarenergie ein großer Zuwachs von fast 22 Prozent zu erkennen. Stromerzeugung aus Sonnenkraft nehme in allen EU-Ländern zu, teilte Ember mit.

„Fossile Brennstoffe verlieren ihren Einfluss auf die Energieversorgung der EU“, sagte Chris Rosslowe von Ember. „Beim Start des europäischen Green Deals im Jahr 2019 hätten nur wenige gedacht, dass die Energiewende in der EU so weit fortgeschritten sein könnte.“

Der Green Deal ist ein Maßnahmen- und Gesetzespaket aus der vergangenen Legislaturperiode in der EU, das unter anderem für einen drastischen Rückgang der Treibhausgasemissionen sorgen soll. Er umfasst neue Vorgaben in Bereichen wie Energie, Verkehr, Industrie oder Landwirtschaft.

Für den Bericht analysierten die Autoren Daten zur Stromerzeugung und -nachfrage in allen 27 EU-Ländern.