Was sich Frankreich vom Truppenabzug aus Westafrika erhofft

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Frankreich steht vor einer Zeitenwende in seiner Afrikapolitik. Diese Woche übergibt die französische Armee den letzten der drei ständigen Militärstützpunkte in N’Djamena im Tschad. „Schnell raus, aber ohne Ärger“ sei die Devise, sagt Jean-Marie Bockel. Der 74-jährige Verteidigungsfachmann sollte als Gesandter Präsident Emmanuel Macrons einen geordneten Rückzug aus Afrika aushandeln. Doch der tschadische Präsident durchkreuzte den Plan. Wenige Stunden nach einem Gespräch mit Außenminister Jean-Noël Barrot in N’Djamena verkündete er Ende November in einem einfachen Kommuniqué, dass die französische Armee zum 31. Januar das Land zu verlassen habe. Den Außenminister hatte er nicht informiert.