Rechtskosten drücken das Ergebnis der Deutschen Bank

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Die Deutsche Bank hat im zurückliegenden Jahr mehr eingenommen, unter dem Strich geht das Ergebnis aber zurück. Bessere Nachrichten hat Deutschlands größte Geschäftsbank für seine Aktionäre: Die Gesamtausschüttung im laufenden Jahr steigt auf 2,1 Milliarden Euro.

Unter dem Strich fiel das Jahresergebnis, das den Aktionären zuzurechnen ist, mit 2,7 Milliarden Euro um 36 Prozent niedriger aus als noch 2023. Denn im zurückliegenden Jahr musste das Institut abermals Altlasten beseitigen. Dazu gehört insbesondere die Einigung mit den Altaktionären der Postbank, die allein mit rund einer Milliarde Euro zu Buche schlägt.

Zusammen mit der Beilegung von Rechtsstreitigkeiten mit Kreditkunden in Polen summieren sich die Kosten für Rechtsstreitigkeiten auf 1,7 Milliarden Euro. Die juristische Auseinandersetzung in Polen belastete auch das Schlussquartal deutlich. Hier brach das Aktionären zuzurechnende Ergebnis auf 106 Millionen von 1,26 Milliarden Euro in 2023 ein.

„Operativ erfolgreich“

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing lässt sich von den Ergebnisrückgängen nicht beirren. „2024 war für uns ein wichtiges Jahr. Unser starkes und steigendes operatives Ergebnis spiegelt die erfolgreiche Transformation der vergangenen Jahre wider. Wir haben Erträge und Geschäftsvolumen erneut gesteigert, im operativen Geschäft unsere strikte Kostendisziplin beibehalten, entschlossen gehandelt, um Altlasten hinter uns zu lassen, und weiter in unser Geschäft investiert“, lässt er sich in der Mitteilung zum Jahresergebnis zitieren.

In der Tat: Auf der Ertragsseite lief es besser für die Deutsche Bank. Die Erträge stiegen im zurückliegenden Jahr um vier Prozent auf jetzt etwas mehr als 30 Milliarden Euro, wobei die Investmentbank mit 15 Prozent am stärksten zulegte und wieder den größten Teil zu den Erträgen der Bank beisteuert – rund 10,6 Milliarden Euro. Derweil entwickelten sich die Erträge bei der Unternehmer- wie auch der Privatkundenbank leicht rückläufig.

Ob das aufgeweichte Ziel bei der Aufwands-Ertrags-Relation am Markt gut ankommt, muss abgewartet werden. Die Kennzahl soll im laufenden Jahr bei unter 65 Prozent liegen, zuvor waren weniger als 62,5 Prozent angepeilt. Die Deutsche Bank will nunmehr also weniger als 0,65 Euro aufwenden, um einen Euro zu verdienen. Im zurückliegenden Jahr betrug die Aufwands-Ertrags-Relation noch 76 Prozent – bereinigt um die Kosten für die Rechtstreitigkeiten 71 Prozent.

Renditeziel bestätigt

Keine Abstriche macht Deutschlands größte Geschäftsbank bei ihrem Renditeziel: Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital soll in diesem Jahr auf zehn Prozent steigen. 2024 betrug sie betrug 4,7 Prozent, wenn die Kosten für spezifische Rechtsfälle ausgeklammert werden 7,1 Prozent.

Die Aktionäre können sich hingegen über etwas mehr Ausschüttung freuen. Neben der Dividende, die – wie bereits bekannt – 0,68 Euro je Anteilsschein betragen soll, will das Institut auch eigene Aktien im Wert von 750 Millionen Euro zurückkaufen. Mit Vorlage des Jahresergebnisses hat die Deutsche Bank das Volumen des Aktienrückkaufs erstmals bekannt gegeben. Somit wird die Deutsche Bank in diesem Jahr 2,1 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner ausschütten.