Acht Monate nach dem brutalen Angriff auf den sächsischen SPD-Politiker Matthias Ecke hat die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen drei 18 Jahre alte Personen erhoben. Zwei von ihnen wird gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen zur Last gelegt, teilte die Behörde mit. Der dritte Beschuldigte wurde wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen angeklagt. Einer der jungen Männer habe ein Geständnis abgelegt, die beiden anderen hätten keine Angaben gemacht, hieß es.
Ecke, ein Europaabgeordneter der SPD in Sachsen, war am 3. Mai 2024 gerade dabei, Plakate für die Europawahl am 9. Juni anzubringen als er angegriffen wurde. Er erlitt unter anderem einen Jochbeinbruch und einen Bruch der Augenhöhle. Nach dem Überfall sollen die drei Tatverdächtigen unweit des Tatortes noch einen Politiker der Grünen mit Faustschlägen und Tritten traktiert haben, als er ebenfalls Wahlplakate aufhing.
Die drei Beschuldigten waren zur Tatzeit 17 Jahre alt und damit Jugendliche. Deshalb sind sie vor dem Jugendschöffengericht angeklagt. Das Amtsgericht Dresden hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage zu entscheiden. Ermittlungen gegen einen vierten 19 Jahre alten Beschuldigten stellte die Staatsanwaltschaft Dresden ein. Das Landeskriminalamt Sachsen ordnete damals zumindest einen Tatverdächtigen dem rechten Spektrum zu.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach sich kurz nach der Tat für eine konsequente Ahndung solcher Straftaten aus. „Gewalttäter, die Demokraten attackieren, müssen die volle Härte des Rechtsstaats spüren: durch schnelle und konsequente Verfahren und Strafen“, sagte sie seinerzeit.