Dass Männer und Frauen auf ein und dieselbe Sache ganz unterschiedlich schauen können, ist jedenfalls für verheiratete Männer und Frauen nichts Neues. Dennoch ist man natürlich froh, wenn die eigene Beobachtung auch in wissenschaftlichen Untersuchungen wie jener bestätigt wird, die von der Bertelsmann-Stiftung zur Aufteilung der Arbeit im Haushalt in Auftrag gegeben wurde.
Sie ergab, dass Männer ihren Beitrag zum Kochen, Putzen und Windelwechseln – typisch Mann – hoffnungslos überschätzen. Kein Wunder also, dass die Frauen daher auch viel unzufriedener sind als die Männer mit der Verteilung der Arbeit, die nötig ist, um das Homeoffice in Schuss zu halten und die Kinder vor Verwahrlosung zu bewahren. Ob die Frauen wenigstens die paar Handgriffe gut finden, zu denen sich ihre Paschas herablassen, geht aus dieser Studie nicht hervor, wir haben aber auch nicht jede Seite des umfangreichen Forschungsberichts gelesen. Allerdings glauben wir, dass aus weiblicher Sicht nicht nur die Quantität der männlichen Mitarbeit zu wünschen übrig lässt, sondern oft auch deren Qualität.
Merkels Enttäuschung über den Minderleister Merz
Einen Fall von hochgradiger Enttäuschung einer schwäbischen Hausfrau über einen männlichen Minderleister können wir gerade auch in der Politik verfolgen. So haben wir die kaltblütige Königin der Contenance ja noch nie erlebt! Die hatte doch nicht einmal Putins Hund aus der Ruhe bringen können. Was muss sich in Angela Merkel aufgestaut haben, dass sie Friedrich Merz derart mit Anlauf in den Unterleib trat!
Es ist ja kein Geheimnis, dass die beiden keine Freunde mehr waren, seit sie ihm vor Jahrzehnten den Fraktionsvorsitz entriss. Wenn Merz auf Rache gesonnen hätte, wäre das verständlich gewesen. Aber warum haute sie ihm jetzt die Hacke ins Kreuz, wie Alice Weidel Merkels Anschlag auf Merz zutreffend beschrieb? Das Richtige wird ja auch dann nicht falsch, wenn es die Falschen sagen.
Ließ der Absatz der Memoiren nach?
Ließ vielleicht der Absatz ihrer Memoiren nach? Nicht bei den Grünen und Sozis, wie ein Foto beweist, das die Merkel-Bibel auf der Regierungsbank im Bundestag zeigt. Nein, der Grund für das unerhörte Eingreifen der Kanzlerin a. D. kann nur die brennende Sorge um ihr politisches Lebenswerk gewesen sein, das sie bei den Grünen und der SPD besser aufgehoben sieht als bei CDU und CSU.
Die Lobeshymnen, die nun im linken Lager auf die frühere Kanzlerin gesungen werden, belegen das ja auch ganz klar. Da wird sie so inbrünstig für die staatspolitische Verantwortung gepriesen, die sie bei Merz vermisst, dass wir uns fragen, wieso Grüne und SPD damit zögern, ihr schnell noch die Kanzlerkandidatur anzutragen. Das wäre doch ein Coup! Allerdings müssten sich die beiden Parteien erst einigen, wer von ihnen diese Lichtgestalt auf den Schild heben dürfte und damit schlagartig vergessen machen könnte, wer dort vorher stand.
Unterstützt von den Kirchen und Medienschaffenden
Dieses Ass würden natürlich sowohl die Grünen wie auch die Sozis gern aus dem Ärmel ziehen. Denn es ist ja wohl klar, dass Merkel das Duell gegen Merz gewönne. Sie hätte nicht nur den Segen der Kirchen, sondern genösse auch die Unterstützung der vielen Medienschaffenden, die, von furchtbaren Albträumen geplagt, tausendmal lieber wieder im Schoß von Mutti aufwachen würden als im Vierten Reich. War es nicht geradezu paradiesisch, als die Republik noch links, der Russe brav, das Gas billig und der Flüchtling willkommen war? Merz dagegen, dieser frauenfeindliche Knecht des Großkapitals und verantwortungslose Kriegstreiber, verspricht uns nur Blut, Schweiß und Tränen.
Auch für Merkel selbst müsste es doch verlockend sein, ein Comeback hinzulegen, wie es bisher nur der größte Präsident aller Zeiten geschafft hat. Dann könnte sie allen noch einmal zeigen, wie man es richtig macht. Auch ihre Verehrer bei den Grünen und der SPD können ihr ja wirklich nicht das Wasser reichen. Wir finden, es ist jetzt ein Gebot der Staatsräson, dass Merkel ins Kanzleramt zurückkehrt. Da sie aber kaum auf uns hören wird, müssten jene noch einmal mit ihr reden, die auch schon die Blutgrätsche gegen Merz für nötig hielten. Und in den Kirchen, auch den evangelischen, sollte von diesem Sonntag an der Bittruf erschallen: Merkel hilf!