Es dauerte lange, bis sich am Freitagabend die Tore der Königlichen Militärakademie in Brüssel öffneten und eine schwarze Limousine herausfuhr. Darin saß der künftige belgische Premierminister Bart De Wever, 54 Jahre alt. Der Vorsitzende der flämischen Nationalisten (N-VA), der stärksten Fraktion im Parlament, hatte es nach fast acht Monate währenden Verhandlungen endlich geschafft, eine neue Regierung zu bilden. Gegen 22 Uhr fuhr er zu König Philippe, der ihn nach der Wahl im Juni als Verhandlungsführer eingesetzt hatte, um Vollzug zu melden. De Wever wird Anfang der Woche als Regierungschef einer von fünf Parteien getragenen Koalition vereidigt werden und dann den flämischen Liberalen Alexander De Croo ablösen.