Bundestagswahl: Großspender der Parteien

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Es ist Wahlkampf, und für die Parteien heißt das: Sie brauchen Geld. Für Plakate, Auftritte, Flyer, Onlinewerbung, groß angelegte Kampagnen. Dabei können sie auf unterschiedlich große Wahlkampfbudgets zurückgreifen. Eine F.A.Z.-Anfrage bei allen im Bundestag vertretenen sowie einigen weiteren Parteien zeigt: Die CDU verfügt mit etwa 28 Millionen Euro über das größte, gefolgt von den Grünen mit voraussichtlich etwa 19 Millionen Euro und der SPD mit 15 Millionen Euro.

Die AfD gibt etwa 6 Millionen Euro für ihren Wahlkampf aus, die Linkspartei 6,8 Millionen, das BSW 6,5 Millionen. FDP und CSU wollten auf Anfrage keine Angaben zu ihren Wahlkampfbudgets machen.

Parteien in Deutschland finanzieren sich aus unterschiedlichen Quellen: Mitgliedsbeiträgen etwa, Beiträgen ihrer Mandatsträger, Parteivermögen, Beteiligungen und Einnahmen aus Veranstaltungen.Wie viel Geld aus der staatlichen Parteienfinanzierung sie erhalten, richtet sich unter anderem nach der Anzahl der Wählerstimmen und dem Umfang der Mitglieds- und Mandatsträgerbeiträge. In Wahlkämpfen rückt häufig eine andere Einnahmequelle in den Fokus: Spenden.

Wie viel Geld die Parteien durch sie insgesamt einnehmen, wird erst mit großem zeitlichen Abstand bekannt: durch die Rechenschaftsberichte der Parteien ein Jahr später. Aus diesen Berichten geht unter anderem hervor, wie viele Spenden jede Partei in einem Kalenderjahr eingenommen hat. So erhielt etwa die CDU, Spitzenreiterin bei den Zuwendungen, im Jahr 2022 mehr als 21 Millionen Euro Spenden, das entsprach etwa 15 Prozent der Gesamteinnahmen. 2021, im Jahr der vergangenen Bundestagswahl, konnte die Partei mit mehr als 41 Millionen Euro sogar fast das doppelte Spendenvolumen generieren; damals machten Spenden etwa ein Viertel der Gesamteinnahmen aus.

Große Einzelspenden im Fokus

Direkter nachvollziehbar sind große Einzelspenden: Sobald sie 35.000 Euro übersteigen, müssen Parteien sie dem Bundestagspräsidenten unverzüglich anzeigen, heißt es im Parteiengesetz. Dieser veröffentliche die Angaben dann zeitnah. Früher lag die Schwelle, bei der Parteispenden direkt gemeldet werden mussten, bei 50.000 Euro. Im März 2024 änderte die damalige Ampelregierung das Parteiengesetz und setzte die Schwelle herab.

In der vergangenen Woche sorgten zwei große Einzelspenden an die AfD für Schlagzeilen, innerhalb von zwei Tagen erhielt die Partei gut 2,5 Millionen Euro. Doch auch viele andere Parteien bekamen, insbesondere seit dem Bruch der Ampelkoalition Anfang November, hohe Zuwendungen. Wer hat wie viel an welche Partei gespendet? Die F.A.Z. zeigt eine Auswahl der Spender im Überblick (Stand: 31. Januar 2025).

CDU/CSU

Die Unionsparteien haben seit dem Bruch der Ampelkoalition etwa 7,6 Millionen Euro an Großspenden erhalten. Die größte Zuwendung in Höhe von 500.000 Euro (an die CDU) kam dabei von dem Unternehmer Max Michael Schlereth. Er ist Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Derag, zu der mehrere Immobilienunternehmen und eine Hotelkette gehören. Die Derag brachte in den Achtzigerjahren das Konzept der Apartmenthotels und Boardinghäuser nach Deutschland und wurde von Schlereths Vater, Max W. Schlereth, gegründet.

Schlereth senior galt als einer der letzten Baulöwen der Nachkriegszeit, sein Unternehmen zeichnete etwa für den Bau des Olympischen Dorfs in München verantwortlich. Enge Bande zur CDU hatte auch Schlereth senior, insbesondere zum damaligen sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf, den er laut einem Bericht der Zeitschrift „Spiegel“ 1999 zu einem Urlaub einlud, was später die sogenannte Traumschiff-Affäre auslöste.

Eine weitere große Einzelspende an die CDU, 450.000 Euro, tätigte der IT-Unternehmer Stephan Schambach. Er gilt als Pionier des E-Commerce und gründete in den Neunzigerjahren den ersten Onlineshop Europas. Es folgten mehrere weitere Unternehmensgründungen in dem Bereich; zudem investiert Schambach Geld in Start-ups.

Zu den Einzelspendern der CDU gehört auch Frank Gotthardt. Er ist IT-Unternehmer und Geschäftsführer mehrerer Firmen sowie Mehrheitseigentümer des Medienportals „Nius“, dessen Gesicht der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt ist. Zudem hält Gotthardt die meisten Anteile am Eishockeyverein Kölner Haie. Gotthardt ist Ehrenvorsitzender des Landesverbands des CDU-nahen Lobbyvereins Wirtschaftsrat der CDU; Gotthardt und seine Ehefrau Brigitte spendeten insgesamt etwa 180.000 Euro an die CDU sowie 200.000 Euro an die FDP.

Weitere Großspender der CDU sind der Unternehmer Carsten Maschmeyer (200.000 Euro), Torsten Toeller, Gründer und Inhaber des Unternehmens für Heimtierbedarf Fressnapf (167.000 Euro), und Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender des gleichnamigen Unternehmens für Tunnelbaumaschinen (150.000 Euro). Das CDU-Mitglied Herrenknecht äußert sich immer wieder auch politisch in der Öffentlichkeit. So kritisierte er im vergangenen Jahr in der F.A.Z., durch ihre Politik zerstöre die damalige Ampelregierung „den Mythos von Made in Germany“.

SPD

Für die Sozialdemokraten spielen Großspenden eine deutlich geringere Rolle als für die Union. Seit dem Ampel-Aus im November hat die Partei gut eine Million Euro an Großspenden erhalten. Der einzige Einzelspender darunter ist ein alter Bekannter der Partei: Harald Christ, Gründer und Geschäftsführer der Beratungsfirma Christ & Company Consulting, war mehr als 30 Jahre lang SPD-Mitglied. Der gelernte Industriekaufmann saß im Laufe seiner Karriere in einigen Aufsichtsräten großer Unternehmen und arbeitete in den Führungsetagen mehrerer Finanzunternehmen, unter anderem für den Versicherungskonzern Ergo Deutschland. 2009 wurde er sogar als Bundeswirtschaftsminister im Schattenkabinett des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier gehandelt.

Christ war Mittelstandsbeauftragter der Partei, bis er diese Ende 2019 aus Protest gegen deren Linkskurs verließ. Wenige Monate später trat Christ der FDP bei, fungierte dort bis April 2022 als Bundesschatzmeister – und verließ die Liberalen Ende vergangenen Jahres wegen der „D-Day-Affäre“ rund um den Bruch der Ampelkoalition. Christ setzt sich mit einer von ihm gegründeten Stiftung für die Stärkung der Parteiendemokratie ein und bedachte neben der SPD auch CDU, CSU, FDP und Grüne mit Spenden über je 40.000 Euro.

Grüne

Die Grünen haben seit Anfang November vergangenen Jahres gut 1,2 Millionen Euro an Großspenden erhalten. Anders als bei der SPD spielen Einzelspender bei ihnen jedoch eine größere Rolle. Mit 275.000 Euro kam die größte Spende von dem Unternehmer Ralph Neukirchen. Er ist der Sohn des Managers Karl-Josef „Kajo“ Neukirchen, der 2002 die Kajo Neukirchen GmbH gründete. Das Unternehmen mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt verwaltet Vermögen.

Es hat sich nach eigenen Angaben auf Investitionen in Immobilien, Unternehmen und Wald spezialisiert und gehört heute Ralph Neukirchen. Dieser fungierte eine Zeit lang auch als Geschäftsführer. Neukirchen junior gründete das Immobilienverwaltungsunternehmen Cairos, in dessen Blog er sich unter anderem für nachhaltige Stadtentwicklung stark machte. Heute ist Neukirchen Geschäftsführer des Münchner Vermögensverwalters Alnoa.

Insgesamt 120.000 Euro spendeten die Brüder Axel und Achim Theiler zu jeweils gleichen Teilen. Die Geschwister sind Geschäftsführer des Allgäuer Unternehmens Franz Mensch, das Hygieneartikel und Schutzbekleidung etwa für Krankenhäuser und Gastronomie herstellt. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte Achim Theiler vor Engpässen bei Mundschutzmasken gewarnt, unter anderem bei „Maybrit Illner“, während der Pandemie kümmerte das Unternehmen sich um Import und Verteilung von Masken im Gesundheitssektor; heute betreibt Franz Mensch nach eigenen Angaben ein privates Vorratslager für Krisenzeiten. Die Gebrüder Theiler gründeten im Dezember 2020 außerdem die Franz Mensch Klima Stiftung, eine gemeinnützige GmbH, mit der sie auf die Auswirkungen der Klimakrise vor Ort aufmerksam machen und den Handlungsdruck auf die Politik erhöhen wollen.

Eine weitere Großspende an die Partei, 100.000 Euro, tätigte der Investor Jochen Wermuth. Im Jahr 2016 wurde er eher unfreiwillig als Grünen-Spender bekannt: Er bedachte die Partei mit 600.000 Euro und wurde damit laut Medienberichten aus dem Stand zum größten Spender in der Geschichte der Grünen. Wermuth, der in den Neunzigerjahren für das russische Finanzministerium und die Deutsche Bank in Moskau arbeitete, ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Wermuth Asset Management und investiert in nachhaltige Unternehmen und erneuerbare Energien. Er ist Mitglied der Grünen und bewarb sich – erfolglos – um eine Direktkandidatur für die Bundestagswahl im Wahlkreis Berlin-Mitte.

Weitere Großspender der Grünen sind das Ehepaar Ulrich Lenz und Gisela Wendling-Lenz, Gründer des Regensburger Windenergieunternehmens Ostwind (insgesamt 100.000 Euro), und der Kölner Musiker Henning May (95.000 Euro), Sänger der Band AnnenMayKantereit.

FDP

Die Liberalen rangieren bei den Großspenden seit dem Ampelbruch auf Platz zwei hinter der Union, sie erhielten zusammengerechnet mehr als 4,3 Millionen Euro. Mit insgesamt einer Million Euro spendete der Unternehmer Dieter Morszeck mit Abstand am meisten. Von 1981 an leitete Morszeck den Kölner Kofferhersteller Rimowa, den sein Großvater einst gegründet hatte. Heute leitet Morszeck eine nach ihm benannte Stiftung, die sich nach eigenen Angaben für Flugrettungsprojekte, medizinische Forschung, Bildung und die Förderung von Kindern in finanzieller Not einsetzt.

Insgesamt 200.000 Euro spendete das Ehepaar Frank und Brigitte Gotthardt, das auch die CDU mit einer Spende bedachte. Der Mehrheitseigentümer des Medienportals „Nius“ und der Kölner Haie und seine Gattin spendeten etwa 20.000 Euro mehr an die Freien Demokraten als an die CDU. Ebenfalls 200.000 Euro spendete Tadeusz Cymerman, der gemeinsam mit seiner Frau Rita Cymerman das Pflegeunternehmen Medical Senioren-Park Holding gründete und Geschäftsführer mehrere Immobilienunternehmen in Essen ist.

165.000 Euro spendete der Vermögensverwalter und Fondsmanager Bert Flossbach den Liberalen. Flossbach ist Mitgründer und Geschäftsführer der Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Kurt von Storch hat er außerdem die Flossbach von Storch Stiftung gegründet, die sich für Wirtschafts- und Finanzbildung einsetzt.

AfD

Im Jahr 2024 floss keine einzige anzeigepflichtige Großspende an die AfD, daran änderte sich auch nach dem Auseinanderfallen der Ampelkoalition zunächst nichts. Bis vergangene Woche, als die Partei innerhalb weniger Tage von zwei Spendern mit insgesamt etwa 2,5 Millionen Euro bedacht wurde. 1,5 Millionen Euro davon – laut Medienberichten die größte Spende an die AfD jemals, zudem die größte Einzelspende an eine Partei seit dem Ampel-Aus – kamen von dem Pharmaunternehmer und Mediziner Winfried Stöcker. Mit Euroimmun gründete er 1987 ein Labordiagnostika-Unternehmen, das er dreißig Jahre später für gut 1,2 Milliarden Euro verkaufte.

Für Schlagzeilen sorgte der Arzt im November 2021: Damals spritzte er einen selbst entwickelten, aber nicht zugelassenen Corona-Impfstoff, den er im Vorjahr an sich selbst getestet hatte, mehreren Freiwilligen in einer illegalen Impfaktion im Lübecker Flughafen. Dafür wurde er zu einer Geldstrafe von 250.000 Euro verurteilt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, weil Stöckers Anwalt – der FDP-Politiker und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki – Berufung eingelegt hat.

Auch Stöcker war früher Mitglied bei den Freien Demokraten. Er spendete auch in der Vergangenheit schon für die AfD. 2014 behauptete Stöcker in einem Interview, Migranten würden darauf hinarbeiten, Deutsche zu verdrängen; im Jahr darauf rief er zum Sturz der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf. Stöcker tat dies auf seinem Blog, auf dem er jüngst auch begründete, warum er die AfD unterstützt.

Die zweite Großspende erhielt die AfD von einem Mann namens Horst Jan Winter. Er war Aufsichtsrat des Bürogroßhändlers Böttcher AG, als die Spende öffentlich bekannt wurde. Weil der Unternehmenseigentümer Udo Böttcher selbst in sozialen Medien immer wieder Sympathie für die AfD ausgedrückt hatte, war spekuliert worden, ob Winter das Geld im Auftrag Böttchers oder von dessen Unternehmen an die Partei geleitet habe. Dem widersprach Udo Böttcher am Mittwoch deutlich. Er habe Winter zwei Millionen Euro aus seinem Privatvermögen für eine bestimmte Therapie geschenkt, weil dieser ihm mitgeteilt habe, er sei schwer erkrankt. Die Spende Winters an die AfD sei weder von Böttcher selbst noch von seinem Unternehmen veranlasst worden, noch habe es Kenntnis darüber gegeben.

Böttcher teilte außerdem mit, Winter sei als Aufsichtsrat „mit sofortiger Wirkung“ abberufen. Der Unternehmer forderte Winter zudem auf, ihm einen Teil der Schenkung in Höhe der Spende an die AfD, etwa eine Million Euro, „wegen groben Undanks“ zurückzuzahlen.

Winter selbst sagte der „Berliner Zeitung“, sein Hauptanliegen sei die Beendigung des Krieges in der Ukraine. Er habe lange überlegt, ob er das Geld dem BSW spenden oder hälftig zwischen BSW und AfD aufteilen solle. Angesichts der Wahlprognosen habe er sich jedoch für die AfD entschieden, „da diese meiner Einschätzung nach den größeren oppositionellen Hebel hat“. Winter distanzierte sich gleichzeitig von vielen Ansichten der AfD und teilte gegenüber der Zeitung mit, er habe die Partei beauftragt, nichts von seinem gespendeten Geld an als gesichert rechtsextrem eingestufte AfD-Landesverbände weiterzuleiten.

Linke

Große Einzelspenden für die Linkspartei sind selten. Im ganzen vergangenen Jahr gab es eine einzige: Im August spendete die Kampagnen-Organisation Campact, die auch schon an SPD und Grüne gespendet hat, der Linken etwa 68.000 Euro. Nach dem Bruch der Ampelkoalition erhielt die Partei eine einzige Großspende: 300.000 Euro von dem Karlsruher IT-Unternehmer Nikolaos Fostiropoulos. Er ist Mitglied der Partei und begründete seine Zuwendung, die laut der Linken die größte Einzelspende der Parteigeschichte ist, gegenüber den „Stuttgarter Nachrichten“ damit, dass „seit dem Austritt des Wagenknecht-Flügels eine neue Dynamik zu verzeichnen ist“ und die Partei zu ihren Ursprüngen wie sozialer Gerechtigkeit und „Klimapolitik mit Sinn für sozialen Ausgleich“ zurückkehre.

Fostiropoulos ist Gründer und Geschäftsführer von Alfaview, einem Unternehmen, das eine gleichnamige Software für Videoanrufe betreibt. Öffentliche Aufmerksamkeit wurde dem Unternehmen zuteil, weil es bei der EU-Kommission eine Kartellbeschwerde gegen den Microsoft-Konzern einreichte wegen der Kopplung von dessen Videosoftware Teams an andere Büroanwendungen.

Sonstige

Das BSW hat seit dem Ampelbruch zwar nur eine Großspende erhalten, stand allerdings zuvor wegen zwei äußerst solventer Einzelspender im Fokus. So erhielt die junge Partei im März 2024 auf einen Schlag über vier Millionen Euro. Die Zuwendung kam vom Softwareunternehmer Thomas Stanger, der der Partei auch zwei Monate zuvor schon gut eine Million Euro gespendet hatte. Das öffentliche Interesse an dem Großspender war groß, im September zeigte das ZDF eine Dokumentation über Stanger und dessen Ehepartnerin Lotte Salingré.

Beide beschreiben sich als enttäuschte Linke, deren Hauptanliegen – Frieden – sie von keiner anderen Partei außer der für sie unwählbaren AfD vertreten sahen, bis das BSW gegründet wurde. Stanger hatte als junger Mann in Würzburg ein Elektronikunternehmen für Lichtsteuerpulte gegründet, das so erfolgreich lief, dass er sich im Jahr 2000, mit 43 Jahren, zur Ruhe setzen konnte.

Auch die kleine Europapartei Volt fiel im November mit einer ungewöhnlich großen Spende auf: eine Million Euro, die einzige Spende seit dem Ampel-Aus. Sie kam von Thadaeus Friedemann Otto, dessen Familie mit dem Hausschuh-Unternehmen Haflinger aus dem niedersächsischen Goslar reich geworden war. Otto lebt nach eigener Aussage etwa die Hälfte des Jahres in London, zudem tritt er als Rapper Alo Thadeus in Erscheinung. Schon vor seiner Millionenspende hatte er Volt mehrmals mit Zuwendungen bedacht.

Spenden von Unternehmen

Auch Unternehmen und Verbände gehören zu den großen Einzelspendern der Parteien. Insbesondere die CDU profitiert von ihren Spenden; die Linkspartei nimmt als einzige im Bundestag vertretene Partei keine Spenden von Konzernen an.

Viele der Unternehmen, die insgesamt seit dem Ende der Ampelkoalition am meisten spenden, bedenken mehrere Parteien mit Zuwendungen. Vorne mit dabei ist der österreichische Finanzdienstleister Bitpanda, der eine Plattform zum Handel unter anderem mit Wertpapieren und Kryptowährungen betreibt. Das Unternehmen spendete je 500.000 Euro an CDU, FDP und SPD sowie 250.000 an die CSU. Auch die Deutsche Vermögensberatung unterstützte mehrere Parteien finanziell. Das Unternehmen spendete 400.000 Euro an die CDU, 300.000 Euro an die FDP, jeweils 100.000 Euro an CSU, SPD und Grüne.

Der Heizungs- und Klimaanlagenhersteller Viessmann Generations Group spendete an einem Tag 255.000 Euro an die CDU, je 100.000 Euro an CSU und FDP sowie je 50.000 Euro an SPD und Grüne. Das in Bayern ansässige Biopharmaunternehmen Futrue spendete ebenfalls an mehrere Parteien der demokratischen Mitte: je 200.000 Euro an CSU und FDP, 100.000 an die SPD und 60.000 an die CDU. Auch der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie geizte nicht mit Spenden: In mehreren Tranchen bedachte er die CSU mit insgesamt 613.000 Euro, die FDP mit 90.000 Euro und die Freien Wähler mit insgesamt 118.000 Euro. Den Grünen ließ der Verband 35.001 Euro zukommen. Die Hamburger Privatbank Berenberg unterstützte die CDU mit insgesamt 300.000 Euro und die FDP mit 50.000 Euro.