Münchner Sicherheitskonferenz wartet auf Stoltenberg

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Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) muss länger auf ihren neuen Vorsitzenden warten. Am Dienstag wurde bekannt, dass Jens Stoltenberg zunächst neuer Finanzminister in Norwegen wird. Vergangene Woche erst war die Koalition in Oslo zerbrochen, nun übernimmt der Politiker der sozialdemokratischen Arbeiterpartei den freien Posten. Der 65 Jahre alte Stoltenberg war vor seiner Zeit an der Spitze der NATO in Norwegen schon Ministerpräsident und hatte davor bereits mehrere Ministerien geführt. Sein Parteifreund Jonas Gahr Støre führt die Minderheitsregierung in Norwegen.

Nach seiner Zeit als NATO-Chef war Stoltenberg 2024 überraschend als neuer Chef der MSC eingesetzt worden. Der bisherige Chef, der frühere Botschafter und außen- und sicherheitspolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Christoph Heusgen, muss den Posten nach nur drei Jahren wieder abgeben. Die diesjährige Konferenz, die übernächstes Wochenende stattfindet, ist die letzte unter seiner Führung.

Stoltenberg werde zu seiner ehrenamtlichen Funktion an der Spitze der Münchner Sicherheitskonferenz zurückkehren, sobald sein Regierungsamt ende, teilte die Münchner Sicherheitskonferenz mit. Das könnte mindestens bis September dauern, wenn in Norwegen gewählt wird. Die beiden derzeitigen stellvertretenden Vorsitzenden der MSC, Benedikt Franke und Botschafter Rainer Rudolph, sollen die Organisation in dieser Übergangszeit leiten. „Wir sind stolz darauf, dass unser neuer Vorsitzender Jens Stoltenberg gebeten wurde, seinem Land ein weiteres Mal zu dienen“, sagte Wolfgang Ischinger, Präsident des Stiftungsrates der Münchner Sicherheitskonferenz.