Schlaganfall: Symptome, Ursachen, Behandlung

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Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, bei dem jede Minute zählt. Erfahren Sie mehr über Symptome, Risikofaktoren und Behandlung.

Pro Jahr kommt es in Deutschland zu etwa 270.000 Schlaganfällen, wobei Männer etwas häufiger daran erkranken als Frauen.

Generell steigt das Schlaganfall-Risiko mit dem Alter: Während im Alter von 55 bis 64 Jahren durchschnittlich 3 von 1.000 Menschen einen Schlaganfall erleiden, sind es im Alter von 65 bis 74 Jahren 8 von 1.000 Menschen.

  • Anzeichen bei Frauen und Männern: Welche Schlaganfall-Symptome bei ihnen typisch sind

Bei einem Schlaganfall ist Zeit ein entscheidender Faktor für die Behandlung. Denn mit jeder Minute danach sterben mehr Nervenzellen im Gehirn ab. Je früher eine passende Therapie beginnt, desto eher lässt sich das Ausmaß möglicher Hirnschäden verringern – und das Risiko für spätere Komplikationen senken.

Per Definition handelt es sich bei einem Schlaganfall um eine Durchblutungsstörung im Gehirn, die schlagartig auftritt. Sie führt dazu, dass Hirnbereiche nicht mehr ausreichend durchblutet werden und zu wenig Sauerstoff erhalten. Als Folge kann Hirngewebe absterben.

Der Fachausdruck für Schlaganfall lautet Apoplex. Andere Bezeichnungen für Schlaganfall sind Hirnschlag oder Hirninfarkt.

Fachleute unterscheiden vor allem zwei Arten von Hirnschlag:

  • den ischämischen Schlaganfall und
  • den hämorrhagischen Schlaganfall.

Ein ischämischer Schlaganfall entsteht, wenn ein Blutgerinnsel im Gehirn ein Gefäß verstopft. Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall ist dagegen ein Blutgefäß im Gehirn gerissen und Blut tritt ins umliegende Gewebe aus.

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Daneben gibt es noch die sogenannte TIA, die transitorische ischämische Attacke – eine Art Mini-Schlaganfall. Bei dieser ist die Blutversorgung im Hirn nur vorübergehend unterbrochen. Betroffene bekommen davon nicht immer etwas mit. Die TIA gilt als Vorbote für einen “richtigen” Schlaganfall.

Bei einem Schlaganfall kommt es typischerweise unvermittelt zu neurologischen Ausfällen. Diese können sich durch unterschiedliche, oft einseitige Symptome äußern. Die Ausfälle betreffen dann etwa nur ein Bein, einen Arm oder eine Hälfte des Gesichts.

Möglich sind bei einem Schlaganfall zum Beispiel plötzlich auftretende Anzeichen wie diese:

  • halbseitige Muskelschwäche oder Muskellähmung (zum Beispiel Hälfte des Gesichts, eines Arms oder einer Körperhälfte)
  • taubes Gefühl (zum Beispiel tauber Arm)
  • verwaschene Sprache, Probleme beim Sprechen oder Verstehen von Sprache
  • Probleme beim Schlucken
  • verschlechterte Sehkraft, Doppelbilder, Gesichtsfeldausfall
  • Schwindelgefühle, Gangunsicherheit
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Verwirrtheit
  • unerträglich starke, in ihrer Heftigkeit bislang unbekannte Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Benommenheit
  • Bewusstlosigkeit

Bei einem Schlaganfall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, bei dem jede Minute zählt. Wenn Sie glauben, Anzeichen für einen Schlaganfall zu erkennen: Verlieren Sie keine Zeit und rufen Sie den Rettungsdienst (112).

Die für einen Hirnschlag typischen Symptome werden von einer Durchblutungsstörung im Gehirn ausgelöst. Als Folge gelangt weniger Blut und damit auch weniger Sauerstoff in manche Hirnbereiche. Nach einer gewissen Zeit beginnt das unterversorgte Gewebe abzusterben – und (abhängig vom Ausmaß) auch seine Funktion zu verlieren.

Je nachdem, wo im Gehirn der Schlaganfall auftritt und welche Funktion in diesem Bereich verortet ist, betreffen die Symptome etwa das Sprechen, die Motorik, das Sehen oder das Bewusstsein. Manche Symptome äußern sich dabei “überkreuz”: Sind etwa Teile der rechten Körperhälfte gelähmt, liegt die Durchblutungsstörung eigentlich in der linken Hirnhälfte.

Ob die jeweiligen Schlaganfall-Anzeichen stark oder eher schwach ausfallen, hängt davon ab, wie viel Hirngewebe infolge des Sauerstoffmangels zugrunde gegangen ist.

TIA ist die Abkürzung für transitorische ischämische Attacke. Hierbei kommt es nur zu einer leichten Durchblutungsstörung im Gehirn. Diese ruft vorübergehende und leichte neurologische Ausfälle hervor, ähnlich wie bei einem Schlaganfall. Manchmal läuft die TIA auch unmerklich ab.

  • Warnzeichen TIA: Darum ist der Mini-Schlaganfall so gefährlich

Eine TIA hält nur kurze Zeit an: Bereits nach wenigen Minuten bis Stunden kann sie vorüber sein. Die neurologischen Ausfälle hören dann von selbst wieder auf und bilden sich ohne Folgen zurück. Bleiben die Anzeichen allerdings länger als 24 Stunden bestehen, handelt es sich nicht um eine TIA, sondern um einen Schlaganfall.

Die TIA gilt Schlaganfall-Vorzeichen, das man ernst nehmen muss:

  • Statistisch gesehen geht jedem fünften Schlaganfall eine TIA voraus.
  • Etwa jeder fünfte Mensch, der eine TIA hatte, erleidet innerhalb der nächsten 12 Monate einen Schlaganfall.
  • Etwa jeder achte Mensch mit einer TIA bekommt innerhalb eines Monats einen Schlaganfall.

Übergehen Sie diesen Schlaganfall-Vorboten nicht. Auch die TIA gilt als medizinischer Notfall, der umgehend abgeklärt und behandelt werden muss. Warten Sie deshalb nicht ab, sondern rufen Sie bei jeglichen schlaganfallartigen Anzeichen den Rettungswagen (112).

Der sogenannte FAST-Test umfasst vier Punkte und kann Laien dabei helfen, einen Schlaganfall relativ sicher zu erkennen. Der Test stammt ursprünglich aus Großbritannien.

F wie face (= Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab? Das kann auf halbseitige Lähmungen hindeuten.

A wie arms (= Arme): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorn auszustrecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Liegt eine Lähmung vor, geht das nicht – ein Arm wird sinken oder sich drehen.

S wie speech (= Sprache): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Geht das nicht oder klingt die Sprache verwaschen, kann das Anzeichen einer Sprachstörung sein.