Fallzahlen bei Schulkindern “ungewöhnlich hoch”

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Aktuell ist Saison für Atemwegsinfekte, vor allem Grippeviren dominieren. Doch sie sind nicht der einzige Erreger.

Ausgedünnte Schulklassen, volle Wartezimmer in Arztpraxen – die Zahl der Menschen, die an Grippe erkrankt sind, hat stark zugenommen. Das belegen die neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Demnach haben etwa acht Millionen Menschen in Deutschland derzeit eine akute Atemwegserkrankung.

Besonders betroffen seien Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren, heißt es im Wochenbericht für den 27. Januar bis 2. Februar. Hier sei die Krankheitslast “aktuell ungewöhnlich hoch” – fast jedes sechste Kind (rund 17.180 von 100.000) leide an einer akuten Atemwegserkrankung, schreibt das RKI.

Und: Vor allem die Zahlen schwerer Atemwegsinfektionen seien besorgniserregend. Dem RKI zufolge haben sich diese seit dem Jahreswechsel mehr als verdoppelt und sind so hoch wie zum Höhepunkt der Grippewelle der beiden Vorsaisons. Auch die Zahl der schweren Atemwegserkrankungen, die in Kliniken behandelt werden mussten, ist “vergleichsweise hoch” – ähnlich zu den Werten der Vorsaison. Diese gehen vor allem auf schwere Grippeerkrankungen zurück.

Der Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, sagte: “Wir sehen immer wieder Jugendliche und Kinder, die über mehrere Tage an hohem Fieber und deutlichen Krankheitszeichen leiden.” Eltern könnten diese Erkrankungen nur symptomatisch behandeln, also mit ausreichend Flüssigkeit, gesunder Ernährung und gegebenenfalls Schmerz-Fieber-Säften, so Maske.

Neben den Grippeviren wurde laut RKI auch eine Zunahme der Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV) beobachtet. Die RSV-Welle habe damit in der 3. Kalenderwoche (ab dem 13. Januar) begonnen, heißt es in dem Bericht. Insbesondere bei Kleinkindern (0 bis 4 Jahre) seien die Fallzahlen stark gestiegen.

In den meisten Fällen verläuft eine RSV-Erkrankung harmlos. Besonders bei Frühgeborenen, Säuglingen und Kindern mit Vorerkrankungen kann eine Ansteckung mit RSV aber schwere Krankheitsverläufe nach sich ziehen. Aus diesem Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) seit Juni 2024 für sie eine Impfung gegen das Virus.