„Bin entschlossen, Gaza zu kaufen und in Besitz zu nehmen“

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US-Präsident Donald Trump will eigenen Angaben zufolge, dass die USA den Gazastreifen kaufen und besitzen. „Ich bin entschlossen, Gaza zu kaufen und in Besitz zu nehmen. Was den Wiederaufbau betrifft, so könnten wir dies auch anderen Staaten im Nahen Osten überlassen, damit sie Teile davon wieder aufbauen, und andere könnten dies unter unserer Schirmherrschaft tun. Aber wir sind entschlossen, ihn zu besitzen, ihn einzunehmen und dafür zu sorgen, dass die Hamas nicht zurückkehrt“, sagte Trump am Sonntag gegenüber Reportern an Bord der Regierungsmaschine Air Force One.

Der Ort sei eine Abrissbrache, alles müsse abgerissen werden, sagte der US-Präsident. Trump sagte auch, er sei offen für die Möglichkeit, einigen palästinensischen Flüchtlingen die Einreise in die USA zu gestatten, würde solche Anträge aber von Fall zu Fall prüfen. Das Weiße Haus reagierte nicht sofort auf Bitten um eine Stellungnahme.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas wies Trumps Pläne bereits vehement zurück. Ein Mitglied des politischen Büros der Hamas, Ezzat El Rashq, hat die jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten zur Inbesitznahme des Gazastreifens verurteilt. „Der Gazastreifen ist kein Eigentum, das verkauft oder gekauft werden kann. Er ist ein integraler Bestandteil unseres besetzten palästinensischen Landes“, teilte Rashq in einer Erklärung der Hamas mit und fügte hinzu, die Palästinenser würden sich gegen Vertreibungspläne wehren.

Trump hatte schon zuvor geäußert, dass die USA den Gazastreifen übernehmen und sich an einem massiven Wiederaufbau beteiligen könnten. Dabei erklärte er auch, die im Gazastreifen lebenden Palästinenser dauerhaft vertreiben und eine „Riviera des Nahen Ostens“ schaffen zu wollen.

Trumps Ankündigung rief sofort Kritik aus mehreren Ländern hervor. Saudi-Arabien hat den Gaza-Plan des US-Präsidenten komplett abgelehnt, ebenso wie viele andere führende Politiker der Welt. Der jordanische König Abdullah plant, Trump während des für den 11. Februar geplanten Treffens in Washington mitzuteilen, dass der Vorschlag ein Rezept für Radikalismus sei, das Chaos im Nahen Osten verbreiten und den Frieden des Königreichs mit Israel gefährden würde.

Noch vor Trumps Ankündigung über die Inbesitznahme des Gazastreifens durch die USA hatte der israelische Präsident Isaac Herzog am Sonntag in einem TV-Interview mit Fox News erklärt, Trump werde sich mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi und möglicherweise mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman treffen, um Gespräche über die Zukunft des Gazastreifens zu führen. „Das sind Partner, denen man zuhören muss, mit denen man diskutieren muss. Wir müssen auch ihre Gefühle respektieren und sehen, wie wir einen Plan erstellen, der für die Zukunft tragfähig ist“, sagte Herzog.