Stielwarzen entfernen: Verfahren, Hausmittel, Kosten

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Wenn Stielwarzen stören, lassen sie sich meist problemlos entfernen. Wir erklären, wie der Eingriff abläuft und was Hausmittel gegen Stielwarzen bringen.

Wer eine oder mehrere Stielwarzen bei sich entdeckt, braucht sich keine Sorgen machen: Die zipfelförmigen Ausstülpungen der Haut sind harmlos, sie wuchern nicht unkontrolliert und gelten daher als gutartig. Da sie – anders als durch Viren ausgelöste Warzen – in der Regel nicht schmerzen oder andere Beschwerden verursachen, müssen sie nicht unbedingt entfernt werden.

Je nach betroffener Körperstelle können die Hautanhängsel aber stören, entweder optisch oder weil sie immer wieder Reibung ausgesetzt werden. Das ist vor allem bei Stielwarzen unter den Achseln, im Intimbereich oder am Augenlid der Fall.

Zudem ist es für Laien nicht immer einfach, Stielwarzen zweifelsfrei als solche zu erkennen. Hautveränderungen, die nicht von selbst verschwinden oder sogar größer werden, sollten daher lieber ärztlich abgeklärt werden.

Übrigens: Für Stielwarzen gibt es mehrere dermatologische Fachbegriffe, unter anderem “pendulierendes Fibrom” und “weiches Fibrom”. Diese Namen verdanken sie der Tatsache, dass sie vor allem aus Bindegewebszellen bestehen, den sogenannten Fibrozyten.

Im Gegensatz zu “echten” Warzen entstehen Stielwarzen (weiche Fibrome) nicht durch Viren. Die genaue Ursache ist unbekannt. Klar ist jedoch, dass Stielwarzen hauptsächlich aus faserreichem Bindegewebe bestehen. Dass Bindegewebe Fasern enthält, ist grundsätzlich normal und hat seinen Sinn: Die Fasern stabilisieren die Haut, sie verleihen ihr Festigkeit.

In Stielwarzen häufen sich allerdings zu viele faserbildende Zellen an. So kommt es zu einer punktuellen Häufung von faserigem Gewebe, und die Haut stülpt sich vor.

Es hat sich gezeigt, dass Personen mit bestimmten Eigenschaften oder Vorerkrankungen besonders häufig Stielwarzen entwickeln. Daher gehen Fachleute davon aus, dass diese Faktoren eventuell zu deren Entstehung beitragen. Zu diesen Risikofaktoren zählen etwa:

  • höheres Lebensalter (ab 40 Jahren)
  • Veränderungen im Hormonhaushalt (etwa durch eine Schwangerschaft)
  • Übergewicht
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes mellitus Typ 2

Stielwarzen treten auch bei Gesunden auf, sind also nicht zwangsläufig Symptom einer Krankheit – aber ein möglicher Hinweis. Für Menschen, die etwa aufgrund ihres Gewichts oder ihrer Veranlagung ein erhöhtes Risiko für Diabetes haben, ist es daher empfehlenswert, zur Ärztin oder zum Arzt zu gehen, wenn sie Stielwarzen bei sich entdecken.

Stielwarzen, auch weiche Fibrome genannt, treten häufig am Hals, unter den Achseln, im Intimbereich oder am Augenlid auf. Meist sind sie recht gut an ihrem typischen Erscheinungsbild zu erkennen. Stielwarzen sind für gewöhnlich

  • nur wenige Millimeter bis zu einem halben Zentimeter groß,
  • weich und
  • hautfarben oder rot.

Befinden sie sich an einer Stelle, die häufig Reibung ausgesetzt ist, können sie aber auch gerötet sein und verhornen, sich also verhärtet anfühlen.

Oft bilden sich an der betroffenen Körperstelle mehrere dieser Hautanhängsel. Warum, ist unklar.

Hinweis: Diabetikerinnen und Diabetiker neigen zu Stielwarzen. Bei ihnen entwickeln sie sich häufig im Bereich der Achseln.

Wenn eine Stielwarze stört, kann die Hautärztin oder der Hautarzt sie entfernen. In der Regel lässt sich das Anhängsel ganz einfach mithilfe einer chirurgischen Schere oder einem Skalpell abschneiden. Alternativ kann die Ärztin oder der Arzt Stielwarzen mittels Laser abtragen, vereisen oder durch Elektrokauterisation entfernen.

Vereisen bedeutet: Die Ärztin oder der Arzt trägt mit einem speziellen Stift flüssigen Stickstoff auf das weiche Fibrom auf. Da der Stickstoff extrem kalt (minus 196 Grad Celsius) ist, stirbt das überschüssige Gewebe ab.

Die Elektrokauterisation funktioniert im Prinzip genauso, nur dass das Gewebe verbrannt wird: Zum Einsatz kommt ein Gerät, an dessen Spitze ein feiner Draht befestigt ist. Dieser lässt sich durch Strom erhitzen.

Welches Verfahren zur Entfernung von Stielwarzen am besten geeignet ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Bisher gibt es keine Studien, in denen die Verfahren miteinander verglichen wurden.

Bei größeren Stielwarzen kann die Ärztin oder der Arzt die Hautstelle zuvor örtlich betäuben, bei kleineren ist das meist nicht notwendig und bringt meist auch keinen Vorteil: Der Einstich der Spritze mit dem lokalen Betäubungsmittel kann unangenehmer sein als der kleine Schnitt.

Wer im Internet nach Hausmitteln gegen Stielwarzen (weiche Fibrome) sucht, stößt meist vor allem auf zwei Tipps: Apfelessig und Teebaumöl. Beide sollen über Tage hinweg immer wieder auf die Stielwarzen aufgetragen werden, bis diese abstirbt und sich ablösen lässt.

Empfehlen lassen sich diese vermeintlich simplen Methoden aber nicht. Denn erstens ist fraglich, ob sie wirklich zum Erfolg führen – es gibt dazu keine wissenschaftlichen Studien. Zweitens reizen sowohl Essig als auch Teebaumöl die Haut und können allergische Reaktionen und Entzündungen hervorrufen.