Donald Trump trifft sich mit König Abdullah II. von Jordanien: Dieser hält sich bedeckt

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Präsident Donald Trump machte seine Erwartungen an den jordanischen König Abdullah II. schon vor dem Treffen in Washington deutlich. Tags zuvor sagte er, künftig könnten die Vereinigten Staaten Hilfen für Jordanien zurückhalten, sollte das Land sich in der Frage der Umsiedlung von Palästinensern nicht kooperativ zeigen. Abdullah II., der mit seinem Sohn in die amerikanische Hauptstadt gereist war, dürfte sich am Dienstag auch deswegen bedeckt gehalten haben.

Man sei bemüht, Dinge „über die Ziellinie“ zu bringen und Erfolg und Wohlstand in der Region zu sichern, sagte er vor seinem Gespräch mit Trump im Oval Office. Die Frage sei, wie man „das auf eine Weise löst, die gut für alle ist“. Dazu werde man sicher einige „interessante Diskussionen“ führen. Dann kündigte er an, Jordanien werde zweitausend palästinensische kranke Kinder aufnehmen.

„Drohungen nicht nötig“

Trump dankte seinem Gesprächspartner mit der Bemerkung, das sei eine „wundervolle Geste“ – an allem anderen werde man arbeiten. Er glaube derzeit nicht, dass man Jordanien und Ägypten mit einer Streichung der Hilfen drohen müsse. „Wir sind schon weiter“, sagte Trump, der sich dann abermals zu der von ihm angekündigten Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen ausließ. Auf die Frage, wo die Palästinenser künftig leben sollten, verwies Trump auf „ein Stück Land in Jordanien, ein Stück Land in Ägypten, vielleicht noch irgendwo anders“. Es gebe viele Länder, die helfen wollten.

Die Palästinenser wollten nur im Gazastreifen sein, „weil sie nichts anderes kennen“ und „keine Alternative“ hätten, sagte der Präsident. Künftig lebten die Menschen „wunderbar“ an einem „anderen Ort“ in Sicherheit. Sie würden sich in diese Idee „verlieben“, sagte Trump voraus. Der jordanische König wiederum verwies, auf diese Pläne angesprochen, auf die geplanten Gespräche in Saudi-Arabien. Was die Ansiedlung von Palästinensern in seinem Land angehe, werde er „auf die besten Interessen“ Jordaniens achten. Auf konkrete Äußerungen ließ Abdullah II. sich nicht ein: Man sei als Vertreter der arabischen Länder in Washington, um über dieses Thema zu reden.

Trump will nicht kaufen, sondern nehmen

Trump hatte in einer seiner bisherigen Ausführungen über die angebliche Umsiedlung geäußert, die Vereinigten Staaten würden den Gazastreifen kaufen. Am Dienstag sagte er, man werde „nichts kaufen. Wir werden es haben und wir werden es behalten“. Es werde „keine Probleme“ geben und niemand werde es in Frage stellen. „Es ist eine vom Krieg verwüstete Gegend. Wir werden sie uns nehmen, wir werden sie halten und wertschätzen.“ Es könne ein „Diamant“ im Nahen Osten sein. Trump zeigte sich außerdem „99 Prozent“ sicher, dass man eine Lösung mit Ägypten finden werde. In der Phase des Wiederaufbaus könnten die Palästinenser ohnehin „über Jahre“ nicht im Gazastreifen leben, wenn man sich um „all die Probleme“ dort kümmern wolle.

Für Abdullah II. ist die Beziehung zu Trump ein Drahtseilakt. Sowohl Jordanien als auch Ägypten hatten die Pläne zur Umsiedlung in der vergangenen Woche klar abgelehnt. Neben der Wahrung der eigenen Interessen ist der langjährige Partner Jordanien jedoch auch auf rund 1,5 Milliarden Dollar militärische und wirtschaftliche Hilfe angewiesen, die es im Jahr von den Vereinigten Staaten erhält. Diese ist im Zuge des von Trump angeordneten Endes aller Auslandshilfen derzeit pausiert. In dem Land mit elf Millionen Einwohnern leben schon zwei Millionen palästinensische Flüchtlinge.

Trump äußerte am Dienstag zur Geiselvereinbarung zwischen Israel und der Hamas, die Hamas wolle den „harten Hund“ spielen, doch man werde sehen, wie lange sie das durchhalte. Wenn die Terrororganisation alle Geiseln nicht bis Samstag freilasse, sei „alles möglich“. Sie spiele auf Zeit, weil die Geiseln in sehr schlechtem Zustand seien. Zuvor hatte Trump gewarnt, es werde „die Hölle losbrechen“, sollte die Frist von Samstag verstreichen.