Frühere Rückreise für auf der ISS festsitzende Astronauten in Sicht

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Stand: 12.02.2025 15:23 Uhr

Eigentlich sollten die US-Astronauten Wilmore und Williams nur wenige Tage im All bleiben, daraus wurden wegen technischer Probleme mehrere Monate. Doch nun gibt es einen neuen Plan für ihre Rückkehr.

Seit neun Monaten sitzen zwei US-Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS fest. Nun könnte sich ihnen eine etwas frühere Rückfluggelegenheit zur Erde bieten als zuletzt angenommen. Wie die NASA mitteilte, will das Raumfahrtunternehmen SpaceX die Nachfolgecrew für die derzeitige ISS-Besatzung schon Mitte März statt Ende März oder April zur Raumstation fliegen.

Hintergrund ist, dass Space X darauf verzichtet, den Ablöseflug mit einem neu gebauten Raumschiff durchzuführen, das vor seinem Erststart noch zeitaufwändige letzte Tests bestehen müsste. Ein bereits mehrfach geflogenes älteres Raumschiff sei schneller startbereit zu bekommen und könnte die Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams nach Hause bringen, teilte die NASA mit.

Wilmore und Williams hatten eigentlich geplant, für den Test der “Starliner”-Kapsel von Boeing Anfang Juni des vergangenen Jahres nur rund eine Woche im All zu verbringen. Wegen technischer Probleme an der Kapsel konnten sie aber nicht mehr zurückkehren – und ihre Mission verlängerte sich von acht Tagen auf bereits mehr als acht Monate. “Die bemannte Raumfahrt ist voller unerwarteter Herausforderungen”, sagte Steve Stich, Leiter des kommerziellen Raumfahrtprogramms der NASA, in einer Erklärung.

Ältere “Dragon”-Kapsel soll ins All fliegen

Der Start der “Endurance”, die bereits drei Mal erfolgreich zur ISS geflogen ist, ist nun für den 12. März vorgesehen. Wenige Tage nach Ankunft der neuen ISS-Crew sollen die beiden festsitzenden Astronauten mit zwei weiteren ihrer Astronautenkollegen zur Erde zurückkehren.

Die Entscheidung für einen Tausch der beiden Raumschiffe muss auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass US-Präsident Donald Trump in den Tagen nach seiner Amtsübernahme auf der Nachrichtenplattform X verlautbaren ließ, dass die Administration seines Amtsvorgängers Joe Biden die Astronauten auf der ISS im Stich gelassen habe und er seinen Berater und Besitzer von Space X, Elon Musk, angewiesen habe, Wilmore und Williams nun zurückzuholen.

Richtig ist allerdings, dass die NASA auch unter der Biden-Administration immer einen Plan für die Rückkehr der beiden Astronauten verfolgte – der nun durch die Entscheidung von Space X auch nicht grundsätzlich verändert, sondern lediglich um wenige Wochen beschleunigt wird.

Die NASA hatte in den vergangenen Monaten mehrfach betont, dass es sich bei Williams und Wilmore um erfahrene Astronauten handele, die bereits mehrfach im All und auf der ISS waren. Die beiden seien für alle Eventualitäten ausgebildet, auch für den unerwartet langen Aufenthalt auf der ISS.