„Eine Welle, die sich selbst weiterträgt“

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Deutschland will nach vorne, technologisch wieder auf die Überholspur kommen. Nur: Wer hat einen Plan? Der Christdemokrat Heinz Riesenhuber, heute fast neunzigjährig, leitete in der Kohl-Regierung zwischen 1982 und 1993 das Bundesforschungsministerium – so lange wie niemand sonst. Er hatte ein Rezept. Heute würde man sagen: Er hatte das Netzwerk und die Leidenschaft. Als wir ihn treffen in seinem Haus in Frankfurt-Unterliederbach, lodert noch immer das forschungspolitische Feuer in ihm. Auch der Querbinder, vulgo: die Fliege, sitzt wie immer, die sonore Stimme wirkt im hohen Alter noch authentischer. Als der Chemiker, der auch Volkswirtschaft studierte, 1976 in den Bundestag einzog (aus dem er sich 2017 nach mehr als vierzig Jahren verabschiedete), war er schon zehn Jahre – und für sechs weitere Jahre – leitend in der Metallgesellschaft AG in Frankfurt tätig. Das weite Feld aus Wissenschaft-Wirtschaft-Politik hat er wie kein Zweiter beackert, auch heute noch ist er als Berater aktiv. (F.A.Z.)