Am diesem Sonntag findet die Bundestagswahl statt. Dass es sich um eine vorgezogene Wahl handelt, spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Es gibt weniger teilnehmende Parteien und Kandidatinnen und Kandidaten. Wegen einer Wahlrechtsreform wird der Bundestag nun erstmals auch wieder kleiner. Zahlen rund um die Wahl:
59,2 Millionen Wahlberechtigte
Laut Statistischem Bundesamt sind 59,2 Millionen Menschen wahlberechtigt – rund 1,2 Millionen weniger als 2021. Darunter sind 2,3 Millionen junge Menschen, die erstmals ihre Stimme abgeben können. Hinzu kommen noch die deutschen Wahlberechtigten im Ausland, deren genaue Zahl unklar ist.
630 Bundestagsmandate
Der 21. Bundestag wird mehr als hundert Abgeordnete weniger haben. Derzeit sind es noch 733. Durch eine Wahlrechtsreform wird ihre Zahl nun auf maximal 630 beschränkt.
29 Parteien
An der Bundestagswahl nehmen 29 Parteien teil. Das sind deutlich weniger als bei der Wahl 2021, als 47 Parteien zugelassen waren. Der Rückgang dürfte auch an den kürzeren Vorlaufzeiten wegen der vorgezogenen Wahl liegen – kleinere Parteien hatten damit weniger Zeit, Kandidatinnen und Kandidaten zu finden und für die Zulassung nötige Unterschriften zu sammeln.
In allen 16 Bundesländern sind dieses Mal SPD, Grüne, FDP, AfD, Die Linke, Freie Wähler, Volt, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), Bündnis Deutschland und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit Landeslisten vertreten. Die CDU tritt überall außer in Bayern an, die CSU wiederum nur in Bayern. Alle anderen Parteien stehen nicht in allen Ländern auf den Stimmzetteln.
4506 Kandidatinnen und Kandidaten
Auch die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien liegt mit 4506 deutlich unter der Wahl von 2021. Damals gab es 6211. Unter den aktuellen Bewerberinnen und Bewerbern auf ein Mandat sind 1422 Frauen (32 Prozent). 2021 hatte der Frauenanteil mit 33 Prozent leicht höher gelegen – das war der bisherige Rekord. Die Zahl der parteilosen Einzelkandidatinnen und -kandidaten sank auf nur noch 62. Vor gut drei Jahren waren es noch 197.
299 Wahlkreise
Zur Bundestagswahl ist Deutschland in 299 Wahlkreise aufgeteilt. Sie können einzelne oder mehrere Landkreise, Städte oder Gemeinden oder auch Teile davon umfassen. Die Wahlkreiskandidaten werden mit der Erststimme gewählt, die Zweitstimme ist für die jeweilige Landesliste der Parteien. In allen Wahlkreisen treten Kandidierende von SPD, CDU/CSU und FDP an. Grüne und Linke sind jeweils in 297 Wahlkreisen vertreten, die AfD in 295 Wahlkreisen.
675.000 Wahlhelfer und Wahlhelferinnen
Bei der Wahl werden voraussichtlich rund 675.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz sein. Sie tun Dienst in rund 90.000 Urnen- und Briefwahlbezirken.
Fünf Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten
Noch nie gab es so viele Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten. Für die Union geht Friedrich Merz (CDU) ins Rennen, für die SPD Amtsinhaber Olaf Scholz und für die Grünen Robert Habeck. Die AfD hat Alice Weidel aufgestellt. Auch Sahra Wagenknecht vom BSW firmiert als Kanzlerkandidatin. Das liegt auch daran, dass kleinere Parteien befürchten, ohne diesen Titel weniger Aufmerksamkeit in den Medien zu bekommen. Bei der FDP blieb Parteichef Christian Lindner dagegen bei der Bezeichnung „Spitzenkandidat“. Die Linke tritt mit einem „Spitzenduo“ aus Heidi Reichinnek und Jan van Aken an.