Während Yoon Suk-yeol im Schlussplädoyer seine Unschuld beteuert, beschimpfen seine demonstrierenden Anhänger vor dem Verfassungsgericht Richter und Polizisten als „chinesische Agenten“. Zweieinhalb Monate nachdem Südkoreas Präsident kurzzeitig den Kriegszustand ausgerufen hatte, steht das Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon jetzt vor dem Abschluss. Reue zeigt Yoon weiterhin keine. Umfragen zufolge sind rund vierzig Prozent der Südkoreaner gegen seine Amtsenthebung. Dass Yoon Soldaten vor dem Parlament aufmarschieren und auch die Wahlkommission besetzen ließ, es Listen mit zu verhaftenden Oppositionspolitikern gab, das beunruhigt seine Anhänger offenbar so wenig wie Yoon selbst.