FC Bayern: Frotzelei gegen Hoeneß

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Mia san mia. Das ist das Glaubensbekenntnis des FC Bayern. Die Bayern stehen für vieles, und nicht alles davon ist schmeichelhaft. Aber wenn etwas die Babos von der Säbener Straße ausmacht, dann das: Kommt uns ja nicht blöde.

AfD-Lautsprecher Chrupalla landete also den populistischen Abstauber, dass jemand aus dem Dunstkreis des FC Bayern der AfD zum Wahlergebnis gratuliert habe. Ohne Videobeweis kann man das guten Gewissens als durchschaubare Schwalbe einstufen. Chrupalla wollte Bayern-Eminenz Uli Hoeneß einfach einen Ellbogen mitgeben, weil der im Vorfeld der Wahl klar Position gegen die AfD bezogen hatte.

Damit sind wir beim (Elfmeter-)Punkt: So wie man die Bayern seit Erfindung der Bananenflanke kennt, müssten sie jetzt wuchtig zurückgrätschen. Kalle Rummenigge hat schon aus nichtigerem Anlass darüber belehrt, was er sich alles nicht gefallen lässt. Auch Uli Hoeneß hat wegen weit weniger in TV-Sendungen angerufen und jemanden gegen die Werbebande geschimpft. Und wenn das der Kaiser Franz, Gott hab ihn selig, mitbekommen hätte: “Ja gut, sicher, sicherlich, der Chrupalla-Tino, der ist halt ein zweitklassiger Suppenkasper”, hört man ihn brummeln, wenn man die Augen schließt.

Gute alte Zeiten. Der FC Bayern München 2025 steckt im Schmollwinkel und lässt zu, dass Deutschland jetzt spekuliert, welche Spieler möglicherweise tatsächlich Chrupalla gratuliert haben. Dessen Satz steht im Raum wie ein Beinschuss. Unbewiesen und provokant. Der größte und erfolgreichste deutsche Verein sollte sich so etwas nicht bieten lassen. Wo ist die Abteilung Attacke? Uli Hoeneß, bitte übernehmen!