Nach einem Kurssturz im Januar hat der US-Chiphersteller Nvidia einen
Rekordumsatz vermeldet. Das Unternehmen erzielte im gesamten Geschäftsjahr 2024
nach eigenen Angaben einen Umsatz von 130,5 Milliarden Dollar (124,5
Milliarden Euro). Allein im vierten Quartal, das Ende Januar endete, stieg der Umsatz um 78 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn lag bei 22,1 Milliarden Dollar.
Die Zahlen übertreffen die Erwartungen der Analysten sowohl mit dem Umsatz im vergangenen Quartal als auch mit der Prognose für das laufende Vierteljahr. In den vergangenen Wochen war der Boom um Nvidia durch die chinesische KI DeepSeek infrage gestellt worden, die mit sehr geringem Aufwand und zu deutlich geringeren Kosten angelernt worden sein soll.
Infolge der Ankündigung von DeepSeek verzeichnete die Nvidia-Aktie den größten Tagesverlust in der Geschichte der Wall Street. Am 27. Januar büßte das Unternehmen 600 Milliarden Dollar an Wert ein. Seitdem stieg der Wert aber wieder.
Konzernchef Jensen Huang bezeichnete Deepseek als “fantastisch” für Nvidia. Die chinesischen Entwickler hätten eine neue Technik zum Erzeugen von KI-Antworten allgemein verfügbar gemacht. Und das treibe wiederum den Bedarf an Chips von Nvidia an, sagte Huang dem Fernsehsender CNBC. Denn solche KI-Modelle brauchten zum Teil 100-mal mehr Rechenleistung als frühere Software.
Nvidias Chipsysteme werden rund um die Welt für das Training von Anwendungen mit künstlicher Intelligenz verwendet. Konzerne wie Google oder Meta füllen ganze Rechenzentren damit – aber auch KI-Start-ups wie die ChatGPT-Erfinderfirma OpenAI setzen darauf. Diese Schlüsselposition ließ das Geschäft von Nvidia in den vergangenen zwei Jahren enorm wachsen.
Nvidia-Aktie sinkt nachbörslich
Aktuell ist Nvidia dabei, eine leistungsstärkere neue Generation seiner KI-Chips mit dem Namen Blackwell auf den Markt zu bringen. Technische Probleme hätten die Einführung um einige Monate verzögert, seien inzwischen aber gelöst, sagte Konzernchef Huang.
Für das laufende Quartal sagte Nvidia einen Konzernumsatz von 43 Milliarden Dollar voraus, mit der Anmerkung, dass eine Schwankungsbreite von zwei Prozent realistisch sei. Analysten prognostizieren den Umsatz bei rund 42 Milliarden Dollar. Die Nvidia-Aktie gab im nachbörslichen US-Handel dennoch um rund 1,5 Prozent nach. Eine der Sorgen der Anleger ist, dass noch härtere Einschränkungen für den Verkauf moderner Nvidia-Chips nach China das Geschäft des Konzerns bremsen könnten.
