Weniger Gäste erlaubt
Niedersachsenderby: Fanhilfe sagt Demo für heute ab
Aktualisiert am 27.02.2025 – 12:18 UhrLesedauer: 2 Min.
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Beim Niedersachsenderby in Hannover gibt es erneut weniger Karten für Gästefans. Die Fanhilfe Hannover sagt ihren für heute geplanten Protest wieder ab. Eintracht-Fans aber demonstrieren.
Beim bevorstehenden Niedersachsenderby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig am 9. März in Hannover wird es erneut zu Einschränkungen für Gästefans kommen. Wie schon im Hinspiel in Braunschweig dürfen weniger Anhänger der Gästemannschaft ins Stadion. Als Reaktion darauf hatten die Fans beider Mannschaften Protestmärsche in Hannover angekündigt. Doch die Fanhilfe Hannover sagte ihre Demo wieder ab.
Die Hannoveraner wollten unter dem Motto “Für eine freie Fankultur in Hannover, Niedersachsen und überall! Gegen die politische Beschränkung von Gästefankontingenten” auf die Straße gehen, berichtete die Hannoveraner Polizei.
Doch die Fanhilfe sagte den Protest am Donnerstagvormittag wieder ab, teilte ein Sprecher der Polizei Hannover t-online telefonisch mit. Zu den Gründen konnte der Sprecher nichts sagen.
Unter dem Motto “Gegen Gästefaneinschränkungen – Fankultur unverhandelbar!” planen die Eintracht-Anhänger weiterhin am 27. Februar eine Demonstration. Der Marsch soll vom Hauptbahnhof zum Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport führen. Die Fangruppen sehen in der Ticketbegrenzung eine Einschränkung ihrer Fankultur. Bereits beim Hinspiel in Braunschweig gab es ähnliche Proteste gegen die reduzierte Kartenvergabe an Gästefans.
Die Braunschweiger haben eine Teilnehmerzahl im mittleren dreistelligen Bereich angekündigt, teilt die Polizei in Hannover mit. Start ist um 17 Uhr. Die Route startet am Ernst-August-Platz/Ecke Joachimstraße, verläuft dann am Innenministerium, am Schiffgraben und an der Lavesallee vorbei und kehrt danach wieder zum Ernst-August-Platz zurück. Geplant sind eine Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof Hannover, Zwischenkundgebungen am Schiffgraben und in der Lavesallee sowie eine Abschlusskundgebung am Hauptbahnhof Hannover, berichtet die Polizei auf Anfrage.
Die Kritik richtet sich an Innenministerin Daniela Behrens (SPD), die die Entscheidung, das Gästekontingent auf 60 Prozent zu reduzieren, maßgeblich unterstützt hatte. Wegen der wiederholten Ausschreitungen vor, während oder nach den Spielen zwischen den rivalisierenden Vereinen in Niedersachsen hatte sie im vergangenen Jahr sogar einen kompletten Ausschluss von Gästefans bei den Derbys gefordert.
Auch vor dem Hinspiel in Braunschweig, zu dem weniger 96-Fans hatten ins Stadion gedurft, protestierten beide Fanlager getrennt voneinander gegen diese Verfügung. Dem Derby selbst blieben schließlich die Ultras beider Vereine fern. Einen Boykott kündigten die Anhänger von Eintracht Braunschweig bereits für das nun anstehende Duell in Hannover an.
Die Polizeidirektion Hannover hatte den erneuten Teilausschluss Anfang Februar angeordnet. Sie beruft sich auf Paragraf 11 des Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes, wonach sie “die notwendigen Maßnahmen treffen kann, um Gefahren abzuwehren”.