Celine Marti wurde als Baby “auf der Straße gefunden”

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Bemerkenswerte Lebensgeschichte

Ski-Star wurde als Baby “auf der Straße gefunden”


27.02.2025 – 13:33 UhrLesedauer: 2 Min.

Celine Marti aus Haiti: Die Ski-Exotin war auch bei der alpinen Weltmeisterschaft an den Start gegangen.Vergrößern des Bildes

Céline Marti aus Haiti: Die Wintersportlerin war auch bei der alpinen Weltmeisterschaft an den Start gegangen. (Quelle: IMAGO/Markku Ulander)

Bei der nordischen Ski-WM kommen die Favoritinnen aus Schweden, Norwegen und Finnland. Aber auch eine Haitianerin ist mit dabei.

“Ich habe die WM eröffnet, wow! Daran werde ich mich mein Leben lang erinnern.” Überglücklich feierte Céline Marti die besondere Ehre, die ihr am Mittwoch zuteilwurde. Die Wintersportlerin aus Haiti trug einen Rennanzug mit der Nummer 1. Stolz sagte sie dem Sport-Informations-Dienst (kurz: SID): “Für mich ist heute ein Traum in Erfüllung gegangen.”

Marti ist Teil der nordischen Ski-WM in Trondheim. Es ist ihre zweite Weltmeisterschaft in dem noch jungen Jahr. Denn vor zwei Wochen war sie auch bei der alpinen WM in Saalbach-Hinterglemm (Österreich) angetreten, ging im Slalom und Riesenslalom an den Start.

Im Slalom schied sie bereits im ersten Durchgang nach einem Fehler aus. Im Riesenslalom kam sie zwar ins Ziel, hatte jedoch mehr als eine Minute Rückstand auf die Italienerin Federica Brignone, die Weltmeisterin wurde. Anders als in Österreich ließ sie beim Langlauf in Trondheim als 53. immerhin ein halbes Dutzend Läuferinnen hinter sich. “Hier war es etwas einfacher. In Saalbach war es doch ziemlich steil”, sagte sie und lachte laut.

Noch bemerkenswerter ist aber Martis Lebensgeschichte. “Ich wurde als Baby auf der Straße gefunden und es war unklar, ob ich überlebe”, erzählte sie. Sie schaffte es, wurde im Alter von neun Monaten adoptiert und wuchs bei einem Ehepaar in der Schweiz auf. Inzwischen ist sie selbst Mutter, ihre Tochter stand in Trondheim am Streckenrand, feuerte sie an und nahm sie nach einem wahren Interview-Marathon in den Arm.

In der Schweiz arbeitet Marti als Polizistin am Flughafen in Genf, zudem bei der Freiwilligen Feuerwehr. Doch ihre Leidenschaft bleibt der Skisport, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. “Ich würde nächstes Jahr gerne Haiti bei den Olympischen Spielen vertreten”, sagte sie dem SID. Auf der Piste oder in der Loipe? “Ach, eigentlich ist mir das egal”, sagte Marti, überlegte kurz und meinte dann: “Aber wenn ich darüber nachdenke: Langlauf ist meine Priorität.”