Karpaltunnelsyndrom: Kann eine Schiene helfen?

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Ein Karpaltunnelsyndrom kann auch nachts zu Beschwerden führen und kann so den Schlaf stören. Wie wirkt sich eine Schiene aus?

Wer nachts aufwacht, weil Teile der Hand einschlafen, oder tagsüber unter kribbelnden Händen leidet, könnte vom Karpaltunnelsyndrom betroffen sein. Aber was steckt dahinter – und inwiefern kann eine Schiene helfen?

Ein Karpaltunnelsyndrom kann sich entwickeln, wenn der Mittelnerv (auch Medianusnerv genannt) im Handgelenk eingeengt wird. Dieser Nerv verläuft durch den Karpaltunnel – einem engen, von Knochen, Sehnen und Bändern begrenzten Kanal im Handgelenk.

Wird der Platz in diesem Durchgang zu eng, etwa durch Schwellungen oder Entzündungen, übt das Druck auf den Nerv aus. Als Folge können sich in Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger Beschwerden wie Kribbeln, Taubheitsgefühle und Schmerzen entwickeln, die kommen und gehen. Die Symptome machen sich oft auch nachts bemerkbar und können den Schlaf stören.

Eine Schiene fürs Handgelenk kann bei einem Karpaltunnelsyndrom die nächtlichen Beschwerden vorübergehend lindern. Denn im Schlaf nimmt das Handgelenk häufig eine gebeugte Haltung ein – diese verstärkt den Druck auf den Mittelnerv und verschlimmert die Symptome.

Mithilfe einer Schiene lässt sich das Handgelenk stabilisieren und so verhindern, dass es im Schlaf abknickt. Bleibt das Handgelenk nachts dank der Schiene in einer neutralen Position, wird der Nerv entlastet, was die Beschwerden verringern kann.

Erachtet der Arzt oder die Ärztin eine Schiene als medizinisch notwendig, kann er oder sie das Hilfsmittel verschreiben. In der Regel beteiligen sich gesetzliche Krankenkassen an den Kosten, sodass allenfalls eine Zuzahlung nötig ist.

Bei einem Karpaltunnelsyndrom empfiehlt es sich, die Schiene nachts zu tragen, zunächst für einige Wochen. Darüber hinaus ist es ratsam, tagsüber vorerst Belastungen des Handgelenks zu vermeiden, die bei den Betroffenen zu Beschwerden führen. Dauerhaft, also Tag und Nacht, sollte die Schiene hingegen nicht getragen werden, um die Muskulatur nicht langfristig zu schwächen.

Für gewöhnlich lassen die Beschwerden mithilfe einer Handgelenksschiene in etwa 70 Prozent der Fälle nach einigen Wochen bis Monaten nach. Bleiben die Beschwerden unverändert oder verschlimmern sie sich, sollten Betroffene Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten.

Eine Schiene kann bei einem Karpaltunnelsyndrom vor allem im Frühstadium helfen, wenn

In fortgeschrittenen Fällen oder bei starken Schmerzen genügt eine Schiene allein meist nicht. Dann können zusätzliche Maßnahmen nötig sein – wie Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente oder in schweren Fällen eine Operation.

Ein Arzttermin ist zu empfehlen, wenn

Eine Schiene kann bei einem Karpaltunnelsyndrom hilfreich sein, insbesondere in der Anfangsphase beziehungsweise zur nächtlichen Entlastung des Handgelenks. Sie stabilisiert das Gelenk und verringert den Druck auf den Nerv. Halten die Beschwerden trotz Schiene an oder nehmen sie zu, ist es ratsam, dies ärztlich abklären zu lassen.