Was geschah an diesem Tatort?

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Der Tod von Hollywoodstar Gene Hackman und seiner Frau Betsy Arakawa wirft weiterhin Fragen auf. Dabei rückt auch der Tatort des Geschehens in den Fokus.

Als der Sheriff am Donnerstag in Santa Fe, New Mexico, vor die Presse tritt, wiederholt er besonders eine Bitte: Alle müssten sich nun gedulden. Die Ermittlungen liefen, man wolle alle Details akribisch beleuchten, nichts dürfe übersehen oder ausgeschlossen werden. Der Tod von Gene Hackman und seiner Frau Betsy Arakawa stellt die Polizei vor ein Rätsel: Wie kann es sein, dass ein 95-Jähriger, seine 63 Jahre alte Frau und ein Hund offenbar über mehrere Tage leblos in einem Haus lagen – aber zwei andere Hunde der Familie weiter quicklebendig über das Anwesen irrten?

Es gebe “viele Gerüchte”, sagt Sheriff Adan Mendoza. Man gehe allen Hinweisen nach. Zum jetzigen Zeitpunkt sei vollkommen unklar, wie oder woran die Opfer gestorben sind. Spekulationen helfen nicht weiter, so der Polizeichef, wichtig seien die Fakten. Diese besagen: Ein Wartungsarbeiter entdeckte die Leichen im Haus des Paares in Santa Fe. Gegen 13.45 Uhr Ortszeit trafen Beamte ein, die den Tod feststellten.

Hackman sei tot in einer Abstellkammer neben der Küche aufgefunden worden, in bekleidetem Zustand. Der Leichnam seiner Frau lag in einem Badezimmer neben einem Heizlüfter – neben ihr seien “Pillen verstreut” gewesen, zu denen die Behörden bisher keine näheren Angaben machten. Beide Leichen hätten Verwesungsspuren gezeigt. Ein Deutscher Schäferhund habe in einem Abstand von drei bis vier Metern entfernt von Arakawa gelegen, ebenfalls tot.

Nach Angaben der Polizei war die Haustür offen und nicht abgeschlossen. Die Feuerwehr habe die Örtlichkeiten nach erhöhten Gaswerten überprüft und keine Grenzüberschreitungen oder bedenkliche Konzentrationen feststellen können.

Die Umstände schätzt die Polizei als “verdächtig” ein. Für ein Fremdverschulden gebe es allerdings nach bisherigem Ermittlungsstand keine Hinweise. Der Sheriff von Santa Fe will am Freitagabend unserer Zeit, gegen 23 Uhr, neue Informationen preisgeben. Er kündigte eine Pressekonferenz mit der Feuerwehr an. Ergebnisse der Autopsie sind zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwarten, auch für ein toxikologisches Gutachten scheint es zu früh. Womöglich könnten aber Angaben zu weiteren Untersuchungen auf Kohlenmonoxid gemacht werden.

In dem Haus lebte Hackman mit seiner Frau seit mehreren Jahrzehnten. Er soll das Anwesen bereits in den Achtzigern für einen nicht näher bekannten Millionenbetrag gekauft und anschließend sukzessive ausgebaut haben. In den vergangenen Jahren wurde der Wert des Anwesens auf umgerechnet rund 6,1 Millionen Euro geschätzt.

Das 12 Hektar große Anwesen in Santa Fe umfasst mehrere Gebäudeteile. Der Schauspieler habe sich mit der abgelegenen Immobilie ein idyllisches Domizil fernab des Hollywood-Trubels geschaffen, berichten US-Medien.

In einem Interview mit dem Magazin “Architectural Digest” erklärte Hackman im Jahr 1990, dass er es vorzog, “das Bestehende zu interpretieren”, anstatt es abzureißen, um Platz für ein neues Haus zu schaffen. “Ich denke, es ist wie bei einem Schauspieler. Ich interpretiere, was schon da ist. Ich schätze, ich mag den Prozess, und wenn er vorbei ist, ist er vorbei.”