Xiaomi 15 und 15 Ultra ausprobiert

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Die Koreaner sehen die Zukunft des Smartphones in der Künstlichen Intelligenz, die Chinesen bewerben das Xiaomi 15 und 15 Plus als „Sternstunde der Fotografie“. Damit haben sich die direkten Konkurrenten in der Android-Welt für das Jahr 2025 klar positioniert.

Präsentation auf dem MWC

Wer sich die Präsentation der neuen Smartphones auf dem Mobile World Congress in Barcelona an diesem Sonntag angeschaut hat, bekam wieder mal den Eindruck, dass man an dem Xiaomi 15 Ultra nicht vorbeikommt, wenn man das derzeit beste Smartphone mit Android-Betriebssystem sucht.

Das mächtige Kameramodul auf der Rückseite des Xiaomi 15 Ultra
Das mächtige Kameramodul auf der Rückseite des Xiaomi 15 UltraHersteller

Das gesunde Selbstbewusstsein der Chinesen basiert auf einer beachtlichen Bandbreite von technischen Details, die sich sehen lassen können. Das Ultra hat das Potential, die Smartphone-Fotografie auf eine noch etwas höhere Ebene zu bringen, obwohl das Niveau schon ziemlich hoch ist bei den aktuellen Modellen von Samsung, Honor, Google und anderen Herstellern.

Getreu dem Motto „Immer nur das Beste“

Dass das neue Xiaomi 15 Ultra voller anspruchsvoller Technik steckt, deutet schon der Preis an. 1500 Euro (16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte interner Speicher) sind viel Geld. Jedoch muss man bei allen Herstellern so tief in die Tasche greifen, wenn man dort ein Smartphone der absoluten Oberklasse stecken haben will. Dafür liefert der Hersteller getreu dem Motto „Immer nur das Beste“.

Egal ob Prozessor, Kamera, Bildschirm, Gehäusematerial oder Akku. Also darf die aktuell schnellste Prozessoreinheit von Qualcomm, der Snapdragon 8 Elite, nicht fehlen, der etwa auch in Samsungs S25-Reihe werkelt. Nur ganz wenige Nutzer werden ihn an seine Grenzen bringen.

Das Ultra hat ein 6,73 Zoll großes Display.
Das Ultra hat ein 6,73 Zoll großes Display.Hersteller

Der Bildschirm lässt kaum Wünsche offen. Er ist 6,73 Zoll groß, hat eine Auflösung von 3200 x 1440 Bildpunkten bei einer Pixeldichte von 522 ppi. In knalliger Sonne halten 3200 Nits dagegen, damit auf dem Bildschirm alles sichtbar bleibt. Für klaren Durchblick soll ebenso das Glas sorgen, das eine mehrfach höhere Sturzfestigkeit hat als das Vorgängermodell. Der Fingerabdrucksensor soll selbst mit nassen oder verschmutzten Fingern Zugang zu den Apps verschaffen.

Riesiges Kameramodul

Kommen wir zur Kamera. Xiaomi arbeitet wieder mit Leica zusammen. Die Brennweite bietet eine Bandbreite von 14 bis 100 Millimetern, die sich auf vier Linsen verteilt: Ultraweitwinkel, Weitwinkel und zwei Teleobjektive. Damit ähnelt das Kameramodul ziemlich dem des Vorgängers. Schaut man auf den Rücken des Ultra, ist es abermals ein unübersehbares, dominantes Designelement.

Das kleinere Xiaomi 15 hat ein deutlich geschmeidigeres Format.
Das kleinere Xiaomi 15 hat ein deutlich geschmeidigeres Format.Hersteller
Im Unterschied zum Xiaomi 14 Ultra haben die Entwickler einer von zwei Telekameras 200 Megapixel Auflösung geschenkt. Ebenso wieder mit im Angebot ist das Photography Kit für 200 Euro. Das ist ein Aufsatz für das Ultra, das aus ihm eine Kompaktkamera macht und in dem zudem ein zweiter Akku steckt. Im Test des 14 Ultra hat uns das Kit ziemlich gut gefallen, weil man durch den Aufsatz schnell das Gefühl bekommt, man fotografiere mit einer Kompaktkamera.

Xiaomi 15 als kompakte Alternative

Wem das alles zu ultra ist, könnte Gefallen finden am Xiaomi 15. Mit einem Preis von 1000 Euro (12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 GB interner Speicher) leert es weniger die Tasche und füllt sie beim Tragen weniger auf. Es wiegt nur 191 Gramm, hat kompaktere Maße mit einem 6,36 Zoll großen Bildschirm, der mit 2670 x 1200 Pixel auflöst und mit 3200 Nits die gleiche Helligkeit wie das Ultra bietet. Die Prozessoreinheit ist mit dem Snapdragon 8 Elite die gleiche. Die Kameraausstattung ist immer noch anspruchsvoll.

Das Xiaomi 15 kommt mit einem Dreifach-Kamerasystem.
Das Xiaomi 15 kommt mit einem Dreifach-Kamerasystem.Hersteller

In Akkunöte kommen Nutzer mit dem Xiaomi 15 am Ende des Tages ebenso wenig wie mit dem Ultra. 5410 (Ultra) und 5240 Milliamperestunden versprechen langen Atem bei intensiver Nutzung. Mit einer Leistungsaufnahme von 90 Watt sind beide Modelle flott aufgeladen.

Doch noch viel KI

Die von Xiaomi entwickelte Android-Oberfläche namens HyperOS hat die Version 2 erreicht. Ihr Erscheinungsbild ist Geschmacksache, ebenso die vorinstallierten Apps, die man nicht unbedingt braucht. Aber das kennt man auch von Samsung, Honor und anderen.

Es hat einen Bildschirm, der 6,36 Zoll groß ist.
Es hat einen Bildschirm, der 6,36 Zoll groß ist.Hersteller

Und ein bisschen Zeitenwende ist doch angesagt. HyperOS hat HyperAI integriert und bietet laut Xiaomi „Zugang zu fortschrittlichen KI-Funktionen und KI-gestützten Produktivitätstools der nächsten Generation“.

Die Chinesen listen eine ganze Reihe davon auf, die sich auf Schreiben, Spracherkennung, Foto- und Videobearbeitung beziehen. Das klingt stark nach dem, was Samsung auf dem S25 installiert hat. Und dürfte deren KI ziemlich ähnlich sein.

Denn auch Xiaomi holt sich Hilfe bei Google. Deren KI-App Gemini übernimmt die schlauen Anwendungen, in diesem Fall „auch Aktionen innerhalb von Xiaomi Apps“.