Bei der Nordischen Ski-WM
Medaille verpasst: Norwegen-Star schreit Konkurrentin an
02.03.2025 – 19:55 UhrLesedauer: 2 Min.
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Heidi Weng kämpfte beim Skiathlon der Damen um eine Medaille. Doch ein folgenschwerer Sturz durchkreuzte ihre Pläne.
Sie war auf bestem Weg, mindestens eine Medaille zu gewinnen. Hatte sogar noch Chancen auf Gold. Am Ende aber ging die Norwegerin Heidi Weng bei der Nordischen Ski-WM in ihrer Heimat leer aus – auf dramatische Art und Weise.
Beim Skiathlon über 20 Kilometer war die 33-Jährige bis in die Schlussphase hinein eine Mitkandidatin auf den Sieg. Doch ausgerechnet kurz vor der letzten Runde stürzte Weng über ihre Konkurrentin Jonna Sundling, die direkt vor ihr in einer Kurve ausgerutscht war. Für beide war damit der Traum von der Goldmedaille ausgeträumt.
Beide standen unverletzt direkt wieder auf – und am Ende lief Sundling sogar vor Weng als Dritte über die Ziellinie, schnappte ihr auch die Bronzemedaille noch weg. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Weng, die kurz hinter Sundling ins Ziel kam, ihre Wut in Richtung ihrer Gegenspielerin herausschrie.
Nach dem Lauf redete sich Weng dann im norwegischen Fernsehen den Frust von der Seele. Ob sie eine Entschuldigung von Sundling erwarte? “Ich denke schon, dass man ‘sorry’ sagen kann oder zumindest fragen, ob alles in Ordnung ist. Ich hätte das zumindest so getan.” TV-Experte und Ex-Skilangläufer Torgeir Bjørn allerdings war insgesamt anderer Meinung und sah bei seiner Landsfrau eine Mitschuld: In der verhängnisvollen Kurve sei sie “zu nah an Sundling gewesen. Ich verstehe ihren Frust, aber sie muss das auch auf die eigene Kappe nehmen.”
Auch “Übeltäterin” Sundling äußerte sich nach dem Lauf und sagte offen: “Ich war Heidi im Weg, und deshalb haben wir beide verloren (die Goldmedaille, Anm. d. Red.). Ich bin froh, dass ich noch Dritte geworden bin.”
Kurios: Später entstand dann noch Unklarheit, ob sich Sundling denn tatsächlich bei Weng entschuldigt hat. “Da war ich zufrieden”, erklärte die Norwegerin weiter, die berichtete, ihre Konkurrentin habe sie “mit einem Übersetzer” aufgesucht, da sie nur wenig Norwegisch verstehe.
Sundling dagegen wollte eine Entschuldigung nicht bestätigen: “Wir haben uns unterhalten, und uns beiden tut leid, was passiert ist. Aber es war eine Wettbewerbssituation, und ich wollte natürlich nicht, dass das passiert.”
Bei all der Verwirrung wurde fast überschattet, wer überhaupt die Goldmedaille gewann: Sundlings schwedische Landsfrau Ebba Andersson setzte sich in einem packenden Schlussspurt gegen Norwegens Langlauf-Star, die viermalige Olympiasiegerin Therese Johaug, durch. Beide Athletinnen wurden mit der gleichen Zeit gewertet, wenige Zentimeter entschieden über Gold und Silber.