Machtkampf gefährdet Lizenz – Gericht findet klare Worte

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Gericht findet klare Worte

Chaos bei 96 – Lizenz ist in Gefahr

04.03.2025 – 16:47 UhrLesedauer: 2 Min.

96-Sportdirektor Marcus Mann (Archivbild): Der 40-Jährige steht im Streit um den Geschäftsführerposten zwischen den Fronten.Vergrößern des Bildes

96-Sportdirektor Marcus Mann (Archivbild): Der 40-Jährige steht im Streit um den Geschäftsführerposten zwischen den Fronten. (Quelle: IMAGO/Heiko Blatterspiel)

Bei Hannover 96 tobt hinter den Kulissen ein großer Machtkampf – und die Zeit drängt. Sogar die Lizenz des Zweitligisten ist in Gefahr.

Das Chaos bei Hannover 96 spitzt sich weiter zu. Seit Monaten kann sich der Aufsichtsrat des Zweitligisten nicht auf einen neuen Geschäftsführer einigen. Deshalb stellten die Gesellschafter um Ex-Vereinsboss Martin Kind beim Amtsgericht Hannover einen Antrag auf Einsetzung eines Not-Geschäftsführers. Doch das Gericht lehnte den Antrag ab.

Der Hintergrund: Der Club muss bis zum 17. März seinen Lizenzantrag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einreichen. Dafür ist die Unterschrift eines Geschäftsführers erforderlich. Doch seit der endgültigen Abberufung von Kind vor acht Monaten gibt es diese Position nicht mehr.

Sportdirektor Marcus Mann besitzt zwar Prokura, darf die Lizenzunterlagen aber nicht unterzeichnen. Da der Aufsichtsrat weiterhin keine Einigung findet, stellte die Kind-Seite vorsorglich den Antrag, um die Lizenz nicht zu gefährden.

Das Amtsgericht Hannover erteilte diesem Vorhaben jedoch eine klare Absage. “Nach dem Gesellschaftsvertrag obliegt die Bestellung von Geschäftsführern dem Aufsichtsrat. Dieser ist besetzt und grundsätzlich in der Lage, Beschlüsse zu fassen. Dies umfasst auch die zeitnahe Bestellung eines Geschäftsführers, der die Unterzeichnung und Einreichung der Lizensierungsunterlagen veranlassen kann”, teilte das Gericht mit.

“Ein Eingriff des Registergerichts ist somit nicht erforderlich.” Das Gericht betonte, es sei nicht seine Aufgabe, “bei Streitigkeiten innerhalb der Gesellschaft anstelle der jeweiligen Gesellschaftsorgane für die Handlungsfähigkeit und somit Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft zu sorgen”.

Damit sind die Verantwortlichen bei Hannover 96 nun gezwungen, eine Lösung zu finden. Sportdirektor Mann ist der Wunschkandidat der Kapitalseite. Die Vereinsseite um Präsident Sebastian Kramer lehnt ihn jedoch ab und will stattdessen einen eigenen Kandidaten als alleinigen Geschäftsführer einsetzen. Die Kind-Seite wäre dazu nur bereit, wenn dieser Kandidat als zweiter Geschäftsführer neben Mann arbeiten würde.