Trumps Zollerhöhungen stürzen Handelspartner in die Krise

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Präsident Donald Trump hat seinen zweiten Handelskrieg entfacht mit der höchsten Zollerhöhung seit den Fünfzigerjahren. Sie trifft mit Kanada, Mexiko und China die drei größten Handelspartner der USA, zwei sind den Vereinigten Staaten sogar durch ein Freihandelsabkommen verbunden. Trump schubst die beiden Nachbarn damit in eine schwere Wirtschaftskrise.

Die Begründungen für die Zölle sind absurd und wechseln. Kanada sollte ursprünglich dafür bestraft werden, dass es das Rauschgift Fentanyl und Immigranten in die USA lässt. Das ist an den Haaren herbeigezogen, veranlasste Kanada aber, die Grenzsicherung zu verstärken. Es hat nichts genutzt, denn Trump ist überzeugt, dass ausländische Unternehmen, die erfolgreich Produkte in die USA verkaufen, das Land damit betrügen.

EU sollte sich von „fairen“ Zöllen nicht täuschen lassen

Der Präsident hat sich zudem in die Idee verliebt, Steuereinnahmen durch Zolleinkünfte zu ersetzen. Die EU und Deutschland wird es als Nächste treffen. Er hat schon angekündigt, Europas Zölle mit Zöllen in gleicher Höhe zu vergelten. Das klingt fair, aber man sollte sich nicht täuschen lassen. Die von Trump sogenannten „reziproken Zölle“ auf europäische Importe werden drakonische Höhe erreichen, weil sie vermeintliche Ungerechtigkeiten wie die Mehrwertsteuern, Währungsdifferenzen und anderes einbeziehen sollen.

Das sind fadenscheinige Begründungen dafür, dass Trump Zölle erheben will, die den Vorteil haben, nicht vom Kongress genehmigt werden zu müssen. So kann er Länder bestrafen, die er nicht mag. Dass es Demokratien trifft, ist schwerlich als Zufall zu deuten, da Trump gleichzeitig die ökonomische Zusammenarbeit mit Russland vertiefen will.

Trump schadet seinen eigenen Leuten

Trumps Vorgehen zeigt: Mit ihm kann man keine verlässlichen Verträge machen. Er verletzt das von ihm selbst initiierte nordamerikanische Freihandelsabkommen, indem er eine Notlage erfindet, die ihm das Recht zur Verhängung von Zöllen gibt.

Die Zölle werden auch seine Landsleute treffen. Sie werden iPhones, Computer, Autos, Obst und vieles mehr verteuern. Die amerikanische Autoindustrie dürften die Zölle ins Mark treffen. Aktienanleger sehen schon ihre Anlagevermögen dahinschmelzen wegen einer Politik, die bösartig und idiotisch zugleich ist.