Youtube zählt 125 Millionen Abos und startet neues Angebot

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Es ist nicht der Rhythmus, wie ihn der börsennotierte Konkurrent Spotify pflegt, aber in zumindest regelmäßigen Abständen gibt Youtube seine Abo-Zahlen bekannt. Mittlerweile kommt das Angebot der Google-Tochtergesellschaft auf rund 125 Millionen zahlende Nutzer (Probeabos miteingerechnet), wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Blogbeitrag hervorgeht. Zuletzt hatte Youtube Anfang Februar 2024 mitgeteilt, mehr als 100 Millionen Abonnenten zu zählen.

Neben dem Werbegeschäft verkauft Youtube Abos für den Musikstreamingdienst Youtube Music und bietet mit Youtube Premium die Möglichkeit, zusätzlich Videos auf der Plattform ohne Werbung anzusehen. Hierzulande kostet ein Einzelabo von Youtube Music 10,99 Euro im Monat, für Premium zahlen Nutzer zwei Euro mehr. Wie viele Abos auf welches Angebot abfallen, teilte Youtube nicht mit. Am Mittwoch gab der Dienst jedoch bekannt, mit dem „Premium ­Lite“ genannten Angebot eine weitere Abo-Option hinzuzufügen.

Das steckt hinter „Premium ­Lite“

Mit dieser können Nutzer „einen Großteil der Videos“ ohne Werbung sehen, heißt es in der Mitteilung, Musikvideos sind ausgenommen. Auch ist eine Offline-Nutzung von Inhalten ebenso wenig möglich wie das Abspielen von Inhalten im Hintergrund, also bei ausgeschaltetem Display. Nach einer Testphase ist „Lite“ von sofort an in den USA für alle Nutzer verfügbar. In Deutschland, Thailand und Australien werde der Start in den kommenden Wochen erfolgen, weitere Märkte sollen im Laufe des Jahres folgen. Für Deutschland sind 5,99 Euro respektive 7,99 Euro im Monat für die Nutzung auf Produkten mit iOS-Betriebssystem vorgesehen.

Mit der Neuerung könnten Abo-Einnahmen für Youtuber perspektivisch relevanter werden. Seit einiger Zeit setzt auch Spotify gerade im Podcast-Bereich verstärkt auf Videos und kündigte vor einigen Monaten an, Video-Podcasts in ersten Märkten ohne Werbeunterbrechung anzubieten. Auch ein neues Premium-Abo ist in Arbeit. Für 17 bis 18 Dollar im Monat soll es zusätzliche Features wie HiFi-Qualität oder beispielsweise Remix-Tools und früheren Zugang zu Konzertkarten bieten. Der schwedische Streamingdienst kommt Stand Ende 2024 auf 263 Millionen Abonnenten und schüttete im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge rund 10 Milliarden Dollar an die diversen Rechteinhaber aufseiten der Musikindustrie aus.

Youtube-Musikchef Lyor Cohen hatte vor einigen Jahren das Ziel ausgegeben, Spotify bis 2025 als größte einzelne Einnahmequelle der Musikindustrie abzulösen. Die jüngsten verfügbaren Daten stammen aus September 2022. Damals hieß es, in den zwölf Monaten von Juli 2021 bis Ende Juni 2022 habe Youtube über alle Angebote hinweg mehr als sechs Milliarden Dollar ausgezahlt.