Nach dem Wirbel um das zurückgezogene Vertragsangebot des FC Bayern an Joshua Kimmich äußert sich der DFB-Kapitän jetzt selbst. Er verrät auch, wann die Entscheidung fallen wird.
Seit dem Rückzug des Vertragsangebots an Joshua Kimmich am vergangenen Donnerstag durch den Aufsichtsrat des FC Bayern wurde in den vergangenen Tagen viel über den Mittelfeldspieler gesprochen und geschrieben. Nach dem 3:0-Sieg im Achtelfinalhinspiel der Champions League gegen Leverkusen, bei dem er sich mit einer überragenden Leistung t-online-Note 1 verdiente, hat sich Kimmich jetzt selbst zu seiner ungewissen Zukunft beim Rekordmeister geäußert.
“Es wird auf jeden Fall zeitnah zu einer Entscheidung kommen, spätestens vor der Länderspielpause”, sagte Kimmich umringt von Kamerateams und Reportern in der Mixed Zone der Münchner Arena. Kimmich stellte aber klar: “Der Ball liegt nicht bei mir.” Sondern in seiner Wahrnehmung beim FC Bayern, wie er auf eine entsprechende Nachfrage bejahte.
“Ich will nicht zu viel auf den zeitlichen Ablauf kommen. Es ist an die Öffentlichkeit gedrungen, dass das Angebot zurückgezogen wurde”, führte Kimmich aus, “trotzdem war es in der Kommunikation nicht so, dass ich das so wahrgenommen habe.”
Er sprach auffällig von sehr vertrauensvollen Gesprächen mit Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und Jan-Christian Dreesen. Offenbar gab es trotzdem Unstimmigkeiten zwischen Kimmich und dem Verein über den Zeitpunkt der Entscheidungsverkündung.
“Zuerst war es mein Zeitplan, das vor der Länderspielpause zu machen”, sagte Kimmich. Die beginnt Mitte März. “Der Verein wollte das dann nicht. Das ist auch legitim. Der Verein wollte gerne jetzt vor den beiden Spielen (gegen Leverkusen; Anm. d. Red.) eine Entscheidung haben”, führte der 30-Jährige aus. Dann sei allerdings seine Verletzung (Sehnenreizung) im Spiel gegen Frankfurt (4:0) “so ein bisschen mit dazu gekommen, was es dann so ein bisschen schwierig gemacht hat im Zeitplan”.
Er wisse sehr zu schätzen, “dass man mir natürlich auch lange Zeit gegeben hat. Es ist jetzt nicht so, dass wir seit acht Monaten ganz konkret über meinen Vertrag sprechen”, so Kimmich. Für ihn sei es erst mal wichtig gewesen, gut in die Saison zu kommen, “dass man nach einer sehr schwierigen Saison davor wieder ein Verhältnis zueinander aufbaut”. In den vergangenen Wochen sei es dann “auch ums Eingemachte” gegangen, schilderte er weiter.
Wie Kimmich hatte auch Eberl wenige Minuten zuvor an gleicher im Interview angekündigt, dass beide Seiten zeitnah eine Entscheidung wollten. Eberl betonte dabei, dass Kimmich “nicht gierig” sei bei seinen Gehaltsforderungen. Das sei “Quatsch”.
Darauf angesprochen sagte Kimmich: “Mir geht es nicht darum, da jetzt den letzten Euro herauszupressen. Das weiß der Max.” Kimmich berichtete von “ein paar sehr guten Gesprächen”: “Ich merke auch, dass der Max sehr ehrlich ist, dass er auch kämpft. Das weiß ich sehr zu schätzen.”
Seine Zukunft beim FC Bayern ist nach zehn Jahren in München momentan trotzdem so ungewiss wie nie. Kimmich bestätigte, dass in seinen Überlegungen auch andere Vereine eine Rolle spielen. Welche genau, das wollte er allerdings nicht verraten. Der Poker um Kimmich bleibt also spannend, denn es scheint dabei weiterhin alles möglich zu sein.