Touristen müssen sich künftig vorab registrieren

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Großbritannien dehnt seine Elektronische Reisezulassung (ETA) von April an auch auf alle Reisenden aus europäischen Ländern aus. Jeder, der als Tourist, Verwandtschaftsbesucher oder Geschäftsmann in das Vereinigte Königreich reisen will, muss ab sofort vorher auf einem elektronischen Portal eine Zulassung beantragen. Das System funktioniert ähnlich wie die elektronischen Einreise-Genehmigungen (ESTA) in die Vereinigten Staaten. Ausgenommen von der Pflicht, eine ETA-Zulassung zu beantragen, sind alle Inhaber einer britischen (Zweit-)Staatsbürgerschaft, sofern sie mit ihrem britischen Pass einreisen, sowie alle Inhaber eines Visums, also etwa Studenten oder Berufstätige, die über einen britischen Aufenthaltsstatus verfügen.

Die britische Regierung gibt an, die Pflicht zur elektronischen Registrierung sei eine technische Voraussetzung dafür, später „einen kontaktlosen Grenzübertritt“ zu ermöglichen. Allerdings wird für die elektronische Bearbeitung der Reise-Registrierung eine Gebühr von umgerechnet knapp 12 Euro erhoben, die nach der Zustimmung des britischen Parlaments zu einer entsprechenden Gesetzesänderung demnächst auf 19 Euro steigen soll. Die britische Regierung gibt an, diese Gebühr decke lediglich die Bearbeitungskosten.

Für Reisende aus anderen Teilen der Welt gilt das neue ETA-System schon seit Herbst vergangenen Jahres, unter anderem auch für Reisende, die aus Amerika oder Australien nach Großbritannien kommen. Das britische Innenministerium empfiehlt zur Registrierung die Nutzung einer ETA-App auf dem Smartphone. Der Antrag sei dort schnell und einfach auszuführen, im Wesentlichen müssen Personaldaten und die Daten des Reisepasses – der für eine Reise nach Großbritannien ohnehin unbedingt erforderlich ist – eingegeben werden.

Auch die EU verlangt von britischen Touristen eine Registrierung

Außerdem sind einige Angaben zu etwaigen Vorstrafen und persönlichen Umständen notwendig. Die Genehmigung wird dann elektronisch mit den gespeicherten Daten des betreffenden Reisepasses verbunden. Künftig sollen Fluggesellschaften und Fährlinien dann bei der Passkontrolle erkennen können, ob die Genehmigung zur Einreise vorhanden ist.

Der weitaus größte Teil der Antragsteller soll nach Angaben des Innenministeriums die Genehmigung „binnen Minuten“ erhalten. Auf diese Weise sollen „spontane Reisen in das Vereinigte Königreich“ weiterhin möglich bleiben. Reisende, die keinen Zugang zu einem Smartphone haben, können den Antrag auch online auf der britischen Regierungswebsite GOV.UK stellen. Die ETA-Genehmigung gilt für einen Aufenthalt von insgesamt sechs Monaten über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg oder bis zum Ablauf des Reisepasses, falls diese Frist kürzer ist.

Die EU verlangt von britischen Staatsbürgern, die in Unionsländer einreisen, demnächst gleichfalls eine Registrierung. In ihrem Verfahren wird auch der Nachweis von Fingerabdrücken notwendig sein.