Sven Hannawald regt sich über Anzüge und Fis auf

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“Das ist alles wie im schlechten Film”

Ex-Star Hannawald wütet über Skisprung-Chaos


07.03.2025 – 10:16 UhrLesedauer: 2 Min.

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Sven Hannawald: Der Ex-Springer sammelte in seiner Karriere mehrere Titel. (Quelle: IMAGO/Ulrich Wagner/imago)

Bei der Skisprung-WM feierte Deutschland zuletzt Erfolge, doch im Anschluss gab es Wirbel um die Anzüge der DSV-Athleten. Ein Ex-Star äußerte nun seinen Frust.

Der ehemalige deutsche Skisprung-Star Sven Hannawald hat sich über das aktuelle Chaos rund um die Anzüge der Athleten echauffiert und den Skiweltverband Fis scharf kritisiert. “Es ist einfach nur traurig, wie weit es gekommen ist”, sagte der Vierschanzentourneesieger von 2002 der “Bild”. “Die Nationen untereinander beschimpfen sich gegenseitig. Das kann doch nicht wahr sein. Es herrscht pures Misstrauen im Zirkus. Und warum? Weil die Verantwortlichen keine klare Linie haben.”

Vergangenen Sommer waren die Regularien für die Anzüge eigentlich klar definiert worden. Doch bei der WM durften die Springer zwei weitere Anzüge anmelden, die von der Fis genehmigt werden mussten – und laut Hannawald genau diese Zulassung nicht hätten erhalten dürfen.

“Das sieht jemand mit sechs Dioptrien, dass da Anzüge jetzt dabei sind, die nicht zugelassen werden sollten – wenn man sich an die Regeln vom Beginn der Saison halten würde”, so der 50-Jährige, der auch betonte, dass zu Saisonbeginn noch alles fair gewesen sei. “Jetzt ist es vogelwild.”

Besonders irritiert zeigte sich Hannawald über den Erfolg der norwegischen Springerin Anna Odine Strøm und ihres Landsmanns Marius Lindvik. Strøm hatte mit dem Mixed-Team die Goldmedaille ergattert, was Hannawald auf ihr Outfit zurückführte. “Gib mir diesen Anzug und sogar ich springe wieder. Da weiß ich, mir kann nichts passieren, der fängt mich auf”, polterte er.

Ähnlich ärgerte er sich über Lindvik, der sich Gold von der Normalschanze sicherte. Dieser habe mit den strengeren Regularien oft nicht einmal den zweiten Durchgang erreicht. “Und jetzt ist er Weltmeister, mit der gleichen Technik. Das ist alles wie in einem schlechten Film”, so Hannawald, nach dessen Meinung Springer, die ihren Sprung an engere Anzüge angepasst hätten, “jetzt einfach nur bestraft” würden. Der Olympiasieger wählte deshalb drastische Worte: “Mich nervt das nur noch so extrem. Man wird quasi zum Schummeln gezwungen, wenn man vorn dabei sein möchte. Das ist doch nur noch frustrierend.”

Dennoch habe er die Hoffnung, dass die Fis eine Lösung für die aktuelle Situation finden werde. “Sonst haben wir bei den Olympischen Spielen nächsten Winter am Ende ein weiteres Vollchaos”, prognostizierte er.